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2 Kundenbewertungen

Von den Zeitgenossen wurde "Bel-Ami" als brillantes Sittengemälde der Pariser Presse- und Finanzwelt bewundert. Zeitlose Gültigkeit gewann das Buch aber als Porträt eines menschenverachtenden Strebertums. Maupassant erschließt in seinem Prosawerk seelische Landschaften dort, wo andere sie übersehen. "Bel-Ami" ist der Inbegriff des skrupellosen Aufsteigers, von Selbstsucht, maßlosem Ehrgeiz und Rücksichtslosigkeit getrieben. Die Frauen, die seinem Charme erliegen, nützt er schamlos aus, um seine Karriere im Dschungel der Pariser Boulevardpresse voranzutreiben. Die Männer, die ihren Einfluß für…mehr

Produktbeschreibung
Von den Zeitgenossen wurde "Bel-Ami" als brillantes Sittengemälde der Pariser Presse- und Finanzwelt bewundert. Zeitlose Gültigkeit gewann das Buch aber als Porträt eines menschenverachtenden Strebertums. Maupassant erschließt in seinem Prosawerk seelische Landschaften dort, wo andere sie übersehen.
"Bel-Ami" ist der Inbegriff des skrupellosen Aufsteigers, von Selbstsucht, maßlosem Ehrgeiz und Rücksichtslosigkeit getrieben. Die Frauen, die seinem Charme erliegen, nützt er schamlos aus, um seine Karriere im Dschungel der Pariser Boulevardpresse voranzutreiben. Die Männer, die ihren Einfluß für ihn geltend machen, sieht er nur als nützliche Bekanntschaften, die man für sich fruchtbar machen und danach wieder lösen muß. So steigt der kleine Gelegenheitsjournalist Stufe um Stufe zum allseits bekannten und berüchtigten Leitartikler auf. In der Geschichte seines Emporkömmlings zeigt sich die psychologische Unerbittlichkeit in Maupassants Romankunst. Nach der Neuentdeckung des hochg elobten Liebesromans "Stark wie der Tod" folgt nun das berühmte Hauptwerk des Autors in einer Neuauflage.
Autorenporträt
Guy de Maupassant (1850-93) schlug nach Abbruch des Jurastudiums die Beamtenlaufbahn ein und begann unter Anleitung Flauberts zu schreiben. Innerhalb eines Jahrzehnts verfaßte er über zweihundertfünfzig Novellen und sechs Romane, die sich allesamt durch nüchterne Objektivität der Darstellung, universalen Desillusionismus und hohe stilistische Meisterschaft auszeichnen.
Guy de Maupassant ist einer der großen Romanciers Frankreichs. Existentielle Konflikte, Milieuschilderungen und psychologische Analyse machen seine seine Romane und Novellen zur auch heute noch fesselnden Lektüre.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2011

Ein Mann schläft sich
nach oben
Schon Goethe empfahl allen
Lesern, keinem Roman zu trauen, in dem nicht von Geld die Rede ist. Die französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts wussten das auch. Am besten wohl Guy de Maupassant (1850-1893), in dessen bekanntestem Werk „Bel Ami“, das zuerst als Fortsetzungsroman in der Zeitung Gil Blas erschien, sich vom ersten Satz an alles ums Geld dreht. Der Roman um den hinreißend skrupellosen Journalisten Georges Duroy reiht sich ein in die spezifisch französische Tradition schwarzer Bildungsromane, von Stendhals „Rot und Schwarz“ über Balzacs „Verlorene Illusionen“ bis zu Flauberts „Lehrjahren des Gefühls“. All diese Bücher erzählen von aufstrebenden jungen Männern aus der Provinz, die in der Metropole Paris ihr Glück machen wollen – und sich jäh mit den Härten der entfesselten Wettbewerbswirtschaft konfrontiert sehen. Maupassant hat das Wort seines Mentors Flaubert, dass nur schlechte Bücher von schönen Gefühlen handeln, allemal beherzigt. In „Bel Ami“ zeichnet er mit scharfer Feder das Porträt eines Parvenus, der sich als Don Juan der bürgerlichen Salons unaufhaltsam bis in die Spitze der Gesellschaft nach oben schläft. Zugleich entwirft Maupassant ein pessimistisches Sittenbild Frankreichs zur Zeit der Dritten Republik, entlarvt die von Zynismus bestimmte Gesellschaft der Belle Époque, in deren glitzernder Scheinwelt die neuen sozialen Aufstiegsmöglichkeiten einen geschmeidigen Machiavellisten wie Duroy auf den Plan rufen. Dass er dabei die Selbstentfremdung seines Helden nicht unterschlägt, macht die Modernität dieses Romans aus. Ältere deutsche Übersetzungen haben jedoch sprachlich das Original mit Parfümwolken eingenebelt wie ein Bordell am Zahltag. In Hermann Lindners neuer Übertragung sorgt die feinperlende Ironie von Maupassants Mokerien immer noch für Champagnerlaune bei der Lektüre – er gibt aber dem Buch viel von seiner Bissigkeit zurück und macht das Wiederlesen zu einer Neuentdeckung ohne elegante Frivolität. Christopher Schmidt
Guy de
Maupassant:
Bel-Ami.
Roman. A. d. Franz. v. Hermann Lindner. dtv München 2011. 416 S.,
9, 90 Euro.
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Sicher ist schon jetzt dies, Hermann Lindners die feine Ironie Maupassants hervorragend übersetzende neue deutsche Fassung macht die Lektüre absolut lohnenswert. Nicole Golombek Stuttgarter Nachrichten 20120411