Ein charmanter Verführer, getrieben von seiner eigenen Gier
Georges Duroy will hoch hinaus! Nach seiner Entlassung aus dem Militär strebt der gerissene Schönling ein Leben in der vornehmen Gesellschaft von Paris an. Schnell macht er Bekanntschaft mit den einflussreichen Persönlichkeiten der Stadt und hat diese schon bald in der Hand. Auch innerhalb der Damenwelt wird er so beliebt wie berüchtigt, und alle nennen ihn nur noch Bel Ami. Doch Duroy ist unersättlich und stößt die Menschen aus seinem Leben, wie es ihm beliebt, bis er alles erreicht zu haben scheint, was er sich immer gewünscht hat ...
Maupassants gesellschaftskritischem Roman wurden Parallelen zum Leben des Schriftstellers nachgesagt. Mit seiner Geschichte eines skrupellosen Aufsteigers traf er den Nerv der Zeit, und Bel Ami wurde zum Welterfolg.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt.
Georges Duroy will hoch hinaus! Nach seiner Entlassung aus dem Militär strebt der gerissene Schönling ein Leben in der vornehmen Gesellschaft von Paris an. Schnell macht er Bekanntschaft mit den einflussreichen Persönlichkeiten der Stadt und hat diese schon bald in der Hand. Auch innerhalb der Damenwelt wird er so beliebt wie berüchtigt, und alle nennen ihn nur noch Bel Ami. Doch Duroy ist unersättlich und stößt die Menschen aus seinem Leben, wie es ihm beliebt, bis er alles erreicht zu haben scheint, was er sich immer gewünscht hat ...
Maupassants gesellschaftskritischem Roman wurden Parallelen zum Leben des Schriftstellers nachgesagt. Mit seiner Geschichte eines skrupellosen Aufsteigers traf er den Nerv der Zeit, und Bel Ami wurde zum Welterfolg.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2011Ein Mann schläft sich
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Schon Goethe empfahl allen
Lesern, keinem Roman zu trauen, in dem nicht von Geld die Rede ist. Die französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts wussten das auch. Am besten wohl Guy de Maupassant (1850-1893), in dessen bekanntestem Werk „Bel Ami“, das zuerst als Fortsetzungsroman in der Zeitung Gil Blas erschien, sich vom ersten Satz an alles ums Geld dreht. Der Roman um den hinreißend skrupellosen Journalisten Georges Duroy reiht sich ein in die spezifisch französische Tradition schwarzer Bildungsromane, von Stendhals „Rot und Schwarz“ über Balzacs „Verlorene Illusionen“ bis zu Flauberts „Lehrjahren des Gefühls“. All diese Bücher erzählen von aufstrebenden jungen Männern aus der Provinz, die in der Metropole Paris ihr Glück machen wollen – und sich jäh mit den Härten der entfesselten Wettbewerbswirtschaft konfrontiert sehen. Maupassant hat das Wort seines Mentors Flaubert, dass nur schlechte Bücher von schönen Gefühlen handeln, allemal beherzigt. In „Bel Ami“ zeichnet er mit scharfer Feder das Porträt eines Parvenus, der sich als Don Juan der bürgerlichen Salons unaufhaltsam bis in die Spitze der Gesellschaft nach oben schläft. Zugleich entwirft Maupassant ein pessimistisches Sittenbild Frankreichs zur Zeit der Dritten Republik, entlarvt die von Zynismus bestimmte Gesellschaft der Belle Époque, in deren glitzernder Scheinwelt die neuen sozialen Aufstiegsmöglichkeiten einen geschmeidigen Machiavellisten wie Duroy auf den Plan rufen. Dass er dabei die Selbstentfremdung seines Helden nicht unterschlägt, macht die Modernität dieses Romans aus. Ältere deutsche Übersetzungen haben jedoch sprachlich das Original mit Parfümwolken eingenebelt wie ein Bordell am Zahltag. In Hermann Lindners neuer Übertragung sorgt die feinperlende Ironie von Maupassants Mokerien immer noch für Champagnerlaune bei der Lektüre – er gibt aber dem Buch viel von seiner Bissigkeit zurück und macht das Wiederlesen zu einer Neuentdeckung ohne elegante Frivolität. Christopher Schmidt
Guy de
Maupassant:
Bel-Ami.
Roman. A. d. Franz. v. Hermann Lindner. dtv München 2011. 416 S.,
9, 90 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Schon Goethe empfahl allen
Lesern, keinem Roman zu trauen, in dem nicht von Geld die Rede ist. Die französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts wussten das auch. Am besten wohl Guy de Maupassant (1850-1893), in dessen bekanntestem Werk „Bel Ami“, das zuerst als Fortsetzungsroman in der Zeitung Gil Blas erschien, sich vom ersten Satz an alles ums Geld dreht. Der Roman um den hinreißend skrupellosen Journalisten Georges Duroy reiht sich ein in die spezifisch französische Tradition schwarzer Bildungsromane, von Stendhals „Rot und Schwarz“ über Balzacs „Verlorene Illusionen“ bis zu Flauberts „Lehrjahren des Gefühls“. All diese Bücher erzählen von aufstrebenden jungen Männern aus der Provinz, die in der Metropole Paris ihr Glück machen wollen – und sich jäh mit den Härten der entfesselten Wettbewerbswirtschaft konfrontiert sehen. Maupassant hat das Wort seines Mentors Flaubert, dass nur schlechte Bücher von schönen Gefühlen handeln, allemal beherzigt. In „Bel Ami“ zeichnet er mit scharfer Feder das Porträt eines Parvenus, der sich als Don Juan der bürgerlichen Salons unaufhaltsam bis in die Spitze der Gesellschaft nach oben schläft. Zugleich entwirft Maupassant ein pessimistisches Sittenbild Frankreichs zur Zeit der Dritten Republik, entlarvt die von Zynismus bestimmte Gesellschaft der Belle Époque, in deren glitzernder Scheinwelt die neuen sozialen Aufstiegsmöglichkeiten einen geschmeidigen Machiavellisten wie Duroy auf den Plan rufen. Dass er dabei die Selbstentfremdung seines Helden nicht unterschlägt, macht die Modernität dieses Romans aus. Ältere deutsche Übersetzungen haben jedoch sprachlich das Original mit Parfümwolken eingenebelt wie ein Bordell am Zahltag. In Hermann Lindners neuer Übertragung sorgt die feinperlende Ironie von Maupassants Mokerien immer noch für Champagnerlaune bei der Lektüre – er gibt aber dem Buch viel von seiner Bissigkeit zurück und macht das Wiederlesen zu einer Neuentdeckung ohne elegante Frivolität. Christopher Schmidt
Guy de
Maupassant:
Bel-Ami.
Roman. A. d. Franz. v. Hermann Lindner. dtv München 2011. 416 S.,
9, 90 Euro.
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Sicher ist schon jetzt dies, Hermann Lindners die feine Ironie Maupassants hervorragend übersetzende neue deutsche Fassung macht die Lektüre absolut lohnenswert. Nicole Golombek Stuttgarter Nachrichten 20120411