Bereits die Grundschule nimmt - nicht nur zeitlich - einen breiten Rahmen im Leben eines Kindes ein. Die SchülerInnen werden dabei von Anfang an mit Anforderungen und Ereignissen konfrontiert, die große Belastungen für sie darstellen können. Dies betrifft vor allem die drei Erfahrungsbereiche: "Andere Kinder", "Lernen/Unterricht" und "LehrerInnen". In Bezug auf eine positive Persönlichkeitsentwicklung interessiert vor allem, was die Kinder Anforderungen und eventuell entstehenden Problemen in dieser Lebensphase entgegenzusetzen haben. Eine positive Bewältigung gilt auch als Grundlage für eine Auseinandersetzung mit Belastungen im späteren (Schul-)Leben. Für die Auseinandersetzung mit Belastungen sind sowohl Ressourcen bedeutsam, die in der eigenen Person liegen, wie z.B. Selbstwirksamkeit, als auch Ressourcen, die in der Umgebung liegen, z.B. Soziale Unterstützung. Es wird zunächst aufgezeigt, wodurch Kinder in welchem Ausmaß in ihrem Grundschulalltag belastet sind. In einem nächsten Schritt werden die Ressourcen der Kinder und ihre Bewältigungsformen betrachtet. Schließlich werden Zusammenhänge zwischen Ressourcen, Belastungseinschätzungen, Bewältigung und Gesundheitlicher Beeinträchtigung dargestellt. Die Analyse der Zusammenhänge zeigt, dass auch in Bezug auf Alltagsbelastungen in der Grundschule gilt, dass die Ressourcen Selbstwirksamkeit und Soziale Unterstützung nicht nur einen pädagogisch wünschenswerten Selbstzweck haben, sondern eine hohe Bedeutung für die Gesundheit von Kindern haben können. Die Studie zeigt hier hohe Forschungsrelevanz und kann Anstöße für weitere Untersuchungen geben. Die Ergebnisse bestätigen zudem pädagogischen Handlungsbedarf in Bezug auf die täglichen Belastungen von SchülerInnen in der Grundschule. Zusammen mit der Betrachtung der Ressourcen und Bewältigungsformen der Kinder hat die Studie hohe Praxisrelevanz.