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Was wäre die deutsche Buchlandschaft ohne die kleinen Verlage? Gerade heute, wo die Branche mit dem Rücken zur Wand steht, sind sie die Wagemutigen, die Experimentierfreudigen, die Entdecker. Die vermeintlich Randständigen bilden damit ein heimliches Zentrum der Bücherwelt. Ohne ihren Eigensinn könnten die großen kalten Sonnen um sie herum schnell verglühen, denn es mangelte ihnen an Nachschub an Autoren, Themen oder gestalterischen Trends.Der Berliner Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte ist seit zweieinhalb Jahrzehnten Teil dieser zwar disparaten und krisengeplagten, aber…mehr

Produktbeschreibung
Was wäre die deutsche Buchlandschaft ohne die kleinen Verlage? Gerade heute, wo die Branche mit dem Rücken zur Wand steht, sind sie die Wagemutigen, die Experimentierfreudigen, die Entdecker. Die vermeintlich Randständigen bilden damit ein heimliches Zentrum der Bücherwelt. Ohne ihren Eigensinn könnten die großen kalten Sonnen um sie herum schnell verglühen, denn es mangelte ihnen an Nachschub an Autoren, Themen oder gestalterischen Trends.Der Berliner Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte ist seit zweieinhalb Jahrzehnten Teil dieser zwar disparaten und krisengeplagten, aber quicklebendigen Szene. Er ist in einem Maße unabhängig, dass es an Narrenfreiheit grenzt. Man schätzt ihn seit je wegen seines originellen Programms aus kulturgeschichtlichen Sach- und Fachbüchern. Und doch gehört er zu den wenig bekannten Außenseitern. Nun blickt sein Verleger zurück. Frank Böttcher verweist stolz auf Geleistetes und beschreibt launig die Erfolge seines Unternehmens, dessen größter es ist, nach fünfundzwanzig Jahren noch immer am Start zu sein. Zugleich benennt er ungewöhnlich offen Niederlagen, Nöte und Zweifel. Professionelles vermischt sich mit scheinbar Privatem. Das ist nie kokett gemeint, sondern weist bei aller Spezifik seines eigenen Hauses weit darüber hinaus. Denn der Lukas Verlag verkörpert geradezu idealtypisch den Geist, von dem die meisten Unabhängigen geprägt sind.
Autorenporträt
Frank Böttcher, 1960 in Lutherstadt Wittenberg geboren, 1981-85 Lehrerstudium an der Humboldt-Universität (Kunsterziehung und Deutsch), 1988 Promotion und Assistenz an der Universität Greifswald. Nach 1990 verschiedene freiberufliche Tätigkeiten, darunter Kunstkritiker beim Tagesspiegel, sowie mehrjährige Mitarbeit in einem kleinen Kreuzberger Verlag. Seit 1995 Leiter des von ihm gegründeten Lukas Verlags.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Ralph Gerstenberg scheint gerührt von Frank Böttcher und seiner Verlags- und Verlegergeschichte. Das Jubiläumsbuch erzählt laut Gerstenberg die Geschichte eines Kleinstverlags im Prenzlauer Berg, von Höhen und Tiefen, Autoren und Büchern, wie den literarischen Ergüssen eines Rockmusikers (Flop) und den Erinnerungen der Bonhoeffer-Witwe (Top). Auch wenn das alles wie aus der Zeit gefallen wirkt, so Gerstenberg, es wirkt eben auch nicht schnelllebig. Das Überleben gibt Verlag und Verleger recht, findet der Rezensent.

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