Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universität Leipzig (Historisches Seminar. Institut für Alte Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit langer Zeit wieder einmal eine deutschsprachige Gesamtdarstellung der großen Sklavenaufstände der Antike: Fundiert, scharfsinnig, couragiert und überaus lesenswert.
Der Autor stellt die Aufstände nicht bloß dar und mischt sich in die Forschungsdiskussion der letzten Jahre ein, er eröffnet dem Leser - Historikern wie Soziologen und Interessierten - völlig neue Blickwinkel auf die Thematik: Welche gemeinsamen Ziele verfolgten die Sklaven & welche Chancen wogen sie gegen welche Risiken? Gab es Trittbrettfahrer? Wie wirkte sich die Gruppendynamik auf Erfolg bzw. Mißerfolg der Revolten aus? U.v.a.m.
"Untersuchungsgegenstand sind die drei großen Sklavenaufstände der Antike, furiose Rebellionen, die zu langwierigen Kriegen gerieten und die römische Welt in Atem hielten: der erste und der zweite sizilische Aufstand (ca. 135-132 und 104-100 v. Chr.) sowie die Erhebung des Spartakus in Italien (73-71 v. Chr.).
Viel diskutiert sind Ursachen der Aufstände und Beweggründe der Sklaven, ihre Ziele, und im Ergebnis die historische Bedeutung im Kontext politischer und sozioökonomischer Entwicklungen der späten Römischen Republik. Unterschiedlicher könnten die historischen Bewertungen der Rebellionen und besonders des Spartakus nicht ausfallen.
Man kann indessen einwenden, daß die großen Sklavenkriege ein übermäßig beackertes Feld seien, auf dem keine Früchte der Erkenntnis mehr zu holen sind. Zum einen aber hat dieses Feld einige Zeit brach gelegen zweifellos aus gutem Grund, zum anderen bietet es sich, da seine Grenzlinien gezogen und Geländemarken abgesteckt sind, als althistorisches Testfeld für die soziologische Theorie an. Methode dieser Arbeit soll also sein, die Sklavenaufstände anhand der soziologischen Theorie, speziell der Theorie kollektiven Handelns von M. Olson zu erörtern, verlinkt mit weiteren Teilüberlegungen zur Struktur, Organisation, Dynamik und Rolle von Habitus und Identität in sozialen Bewegungen. Die Fruchtbarkeit der Synthese von Soziologie und Alter Geschichte wird hierbei in unserem speziellen Fall gleichermaßen auf dem Prüfstand stehen und der Nutzen für die Alte Geschichte zu besprechen sein."
Das Ergebnis - ein erstaunliches Plädoyer für ein engeres Zusammengehen von Geschichts- und Sozialwissenschaften.
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Der Autor stellt die Aufstände nicht bloß dar und mischt sich in die Forschungsdiskussion der letzten Jahre ein, er eröffnet dem Leser - Historikern wie Soziologen und Interessierten - völlig neue Blickwinkel auf die Thematik: Welche gemeinsamen Ziele verfolgten die Sklaven & welche Chancen wogen sie gegen welche Risiken? Gab es Trittbrettfahrer? Wie wirkte sich die Gruppendynamik auf Erfolg bzw. Mißerfolg der Revolten aus? U.v.a.m.
"Untersuchungsgegenstand sind die drei großen Sklavenaufstände der Antike, furiose Rebellionen, die zu langwierigen Kriegen gerieten und die römische Welt in Atem hielten: der erste und der zweite sizilische Aufstand (ca. 135-132 und 104-100 v. Chr.) sowie die Erhebung des Spartakus in Italien (73-71 v. Chr.).
Viel diskutiert sind Ursachen der Aufstände und Beweggründe der Sklaven, ihre Ziele, und im Ergebnis die historische Bedeutung im Kontext politischer und sozioökonomischer Entwicklungen der späten Römischen Republik. Unterschiedlicher könnten die historischen Bewertungen der Rebellionen und besonders des Spartakus nicht ausfallen.
Man kann indessen einwenden, daß die großen Sklavenkriege ein übermäßig beackertes Feld seien, auf dem keine Früchte der Erkenntnis mehr zu holen sind. Zum einen aber hat dieses Feld einige Zeit brach gelegen zweifellos aus gutem Grund, zum anderen bietet es sich, da seine Grenzlinien gezogen und Geländemarken abgesteckt sind, als althistorisches Testfeld für die soziologische Theorie an. Methode dieser Arbeit soll also sein, die Sklavenaufstände anhand der soziologischen Theorie, speziell der Theorie kollektiven Handelns von M. Olson zu erörtern, verlinkt mit weiteren Teilüberlegungen zur Struktur, Organisation, Dynamik und Rolle von Habitus und Identität in sozialen Bewegungen. Die Fruchtbarkeit der Synthese von Soziologie und Alter Geschichte wird hierbei in unserem speziellen Fall gleichermaßen auf dem Prüfstand stehen und der Nutzen für die Alte Geschichte zu besprechen sein."
Das Ergebnis - ein erstaunliches Plädoyer für ein engeres Zusammengehen von Geschichts- und Sozialwissenschaften.
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