Die schöne Séverine, verheiratet mit dem Chirurgen Pierre, scheint glücklich zu sein. Sexuelle Erfüllung jedoch bleibt ihr in der Ehe versagt. Als eine Krankheit ihre unbewußten Wünsche freisetzt, überlässt sie sich, voller Gier, aber auch Ekel, ihren quälenden erotischen Träumen. Doch Erfüllung wird sie erst im 'Maison de Rendezvous' finden, wo sie sich unter dem Namen 'Belle de Jour' prostituiert. Dort, nur dort, erlebt diese so kühl scheinende Frau aus der besten Pariser Gesellschaft Lust - als willfährige Hure.Luis Buñuel hat diesen Roman des französischen Bestsellerautors Joseph Kessel mit Catherine Deneuve in der Hauptrolle verfilmt: 'Je mehr Séverine, die grande bourgoise sich selbst 'degradiert', desto schöner und blühender wird Catherine Deneuve. Ihre schönste Rolle.'
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Anlass zum Lob sieht der mit "rox" zeichnende Rezensent vor allem in der Tatsache, dass mit der Neuauflage von Joseph Kessels Roman "Belle de Jour" die literarische Vorlage von Luis Bunuels bekannter Verfilmung - mit einer von "quälenden erotischen Träumen" gepeinigten Severine (alias Catherine Deneuve) - ins Gedächtnis zurückgerufen wird. Ebenfalls gelobt werden die beiden "luziden" Essays, die dem Roman angefügt sind: Fritz Göttlers "Fundsachen für Severine", in dem Göttler laut Rezensent ein Puppenheim und ein Haiku-Kästchen ins Spiel bringt, und Hans Schmids "Woran denkst du?". Dies ist jedoch eine Frage, so der Rezensent, auf die Severine nicht recht antworten will.
© Perlentaucher Medien GmbH
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