Das Belvedere des Prinzen Eugen vermittelt in einzigartiger Weise eine Vorstellung von dem Bauboom, der nach der überstandenen Türkenbelagerung von 1683 die kaiserliche Residenzstadt zu einer Metropole des europäischen Barock werden ließ. Pracht und Reichtum der »Vienna gloriosa« lassen sich am besten im Belvedere erleben, wo nicht nur die Gebäude mit einem Großteil ihrer wandfesten Ausstattung vorzüglich erhalten sind, sondern auch der Garten historisch getreu wiederhergestellt worden ist. Prinz Eugen hatte sich eine Anlage geschaffen, die die seiner Zeitgenossen außer an Größe und Vielfalt vor allem an Modernität übertraf. Dank seines Reichtums und seiner weitgespannten europäischen Verbindungen konnte er Künstler aus ganz Europa auswählen. Neben dem Architekten Johann Lukas von Hildebrandt, der mit dem Belvedere sein Hauptwerk schuf, arbeiteten Maler wie Marcantonio Chiarini und Francesco Solimena oder der in Versailles geschulte Gartenarchitekt Dominique Girard für das Belvedere. Salomon Kleiners Stiche erlauben Einblicke in das höfische Leben, die durch Reisebeschreibungen der aus ganz Europa herbeieilenden Kavalierstouristen ergänzt werden.