Ben Hur - ein Roman aus der Zeit Christi
Nach einer ergreifenden Einleitung über die Geburt Jesu Christi stellt Lew Wallace seinen Lesern einen jungen jüdischen Mannes namens Judah Ben Hur vor. Sowohl Judahs Geschichte, seine Gedanken, Wünsche und Träume, wie auch sein familiäres Umfeld werden
beleuchtet. Der schicksalsschwere Tag einer römischen Parade, in der Prokurator Valerius Gratus durch…mehrBen Hur - ein Roman aus der Zeit Christi
Nach einer ergreifenden Einleitung über die Geburt Jesu Christi stellt Lew Wallace seinen Lesern einen jungen jüdischen Mannes namens Judah Ben Hur vor. Sowohl Judahs Geschichte, seine Gedanken, Wünsche und Träume, wie auch sein familiäres Umfeld werden beleuchtet. Der schicksalsschwere Tag einer römischen Parade, in der Prokurator Valerius Gratus durch einen Ziegelstein verletzt wurde, ändert das Leben des intelligenten, wissensdurstigen und tiefgründigen jungen Mannes. Judah erlebt den schlimmen Verrat durch seinen ehemals besten Freund, wird als Rudersklave auf die Galeeren geschickt, überlebt die harten Jahre auf dem Meer und kommt wie durch ein Wunder frei. Durch die Gunst des römischen Tribuns Quintus Arrius darf Judah eine gute Ausbildung genießen und wird zu einem ehrgeizigen Athleten und begabten Kämpfer. Seine Leidenschaft für Pferde und sein außerordentliches Talent zum Lenken eines Wagens gipfeln letztendlich in einem Wagenrennen, das eine Menge zum Erfolg dieses Buches sowie dessen Verfilmung beigetragen hat.
Ich muss einräumen, dass ich weder die Originalfassung des Buches, noch die Verfilmung kannte. Da es sich bei „Ben Hur“ jedoch um einen Klassiker handelt, der bereits Millionen Menschen zu begeistern vermochte, konnte ich mich der Anziehungskraft dieser Neuauflage nicht entziehen. Carol Wallace schrieb diesen Bestseller aus dem Jahre 1880 für die Leser von heute um. Man taucht laut Aussage der Autorin „in eine behutsam gekürzte, neu angeordnete, mit mehr Tiefgang und einer etwas schnelleren Gangart versehenen und in zeitgemäßen Sprache verfassten Geschichte ein“. Fasziniert darf man an den Abenteuern des Judah Ben Hur teilhaben, die ihrerseits die Sitten und geistlichen Entscheidungen widerspiegeln, vor denen die Menschen in den frühen Tagen des Christentums standen. Auf über 470 Seiten kann man gespannt eine Handlung mitverfolgen, die im Zeitraum von Jesu Geburt und Leben bis hin zu seiner Gefangennahme, dem Kreuzestod und seiner Auferstehung reicht. Der fiktive jüdische Fürstensohn Ben Hur vermittelt als Protagonist dieses Buches tiefe Einblicke in das Leben, den Zeitgeist, vor allen Dingen aber in die historischen und prägenden Ereignisse dieser Zeit. Lew Wallace präsentierte seinen Lesern interessante Nebenfiguren, seine ausführlichen Personenbeschreibungen wirkten authentisch und nahmen mich für die jeweiligen Charaktere ein. Meine besondere Sympathie galt der klugen, zurückhaltenden und bescheidenen Jüdin Esther, der Tochter des Simonides sowie Judahs Mutter Naomi und seiner Schwester Tirzah. Der Antagonist Messala wandelt sich vom anfänglich besten Freund des jüdischen Knaben in einen charakterlosen und haltlosen Verräter und Mörder – eine Entwicklung, die ich beinahe mit angehaltenem Atem verfolgte. Die schöne ägyptische Prinzessin Iras, die immer wieder in der Handlung auftaucht, übt eine starke Anziehungskraft auf Judah aus, ich konnte sie jedoch bis zuletzt nicht einschätzen…
Der einnehmende Schreibstil, der durchgehend hohe Spannungsbogen und die faszinierende Handlung sorgten zusammen mit den ausgezeichnet dargestellten handelnden Personen dafür, dass ich „Ben Hur“ nicht mehr aus der Hand zu legen vermochte. Ich las diese gewaltige, abenteuerliche und spannende Neuauflage mit dem allergrößten Vergnügen und empfand sie als eine emotionale und tiefgründige Geschichte, die mit dem Leben und Wirken von Jesus Christus verwoben wurde. Die Neuauflage dieses Buches aus der Feder von Carol Wallace stellte für mich ein beeindruckendes Leseerlebnis dar, das ich uneingeschränkt weiter empfehle!
(gekürzte Version)