Eigentlich heißt er Benedito da Silva, der Junge mit der Nummer 10. Aber alle nennen ihn einfach Bené. Fußball ist für Bené das Größte. Das Tollste überhaupt, von der köstlichen Feijoada, die seine Mutter zubereitet, einmal abgesehen.Egal, was Bené macht und wohin er geht, Bälle begleiten ihn überallhin. Er spielt damit, er träumt davon. Aber Benés Familie lebt auch von den Bällen, sie nähen in Handarbeit jeden Tag vier oder fünf Stück davon. Es ist Benés Aufgabe, die Bälle zu testen - nur die guten werden verkauft. Die Geschichte spielt in Brasilien. Wie viele Kinder in den ärmeren Regionen des Landes geht Bené nicht zur Schule, weil er mithelfen muss, den Lebensunterhalt der Familie zu verdienen. Sein Traum von echten Fußballschuhen und einem Trikot wird sich vielleicht nie erfüllen. Aber er spielt kunstvoll in seinen Flip-Flops, hat seine Familie, seine Freunde und immer einen guten Ball. Er ist ein glücklicher Junge, dieser Bené.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eymard Toledos "Bené, schneller als das schnellste Huhn" ist ein richtiges Kinderbuch, "kein verkappter Spendenaufruf" im Bilderbuchformat, betont Rezensentin Regina Riepe. Ja, Bené, der brasilianische, fußballsüchtige Protagonist des Buches, musste nicht nur seinen eigenen Fußball nähen, er näht fast jeden Tag welche, die sein Vater dann verkauft, berichtet Riepe. Die Schule spielt in seinem Leben keine Rolle, das Huhn fürs Abendessen wird nicht gekauft sondern eingefangen - Benés Leben stellt sich schon anders dar, als die meisten deutschen Kinder es kennen werden, weiß die Rezensentin. Toledo inszeniert diese "Kindheit ohne Schuhe" aber nicht als leidvoll, erklärt Riepe, so dass Kinder Bené auf Augenhöhe begegnen können. Schade eigentlich, dass nur so wenig brasilianische Kinder- und Jugendliteratur übersetzt wird, findet die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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