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Eigentlich heißt er Benedito da Silva, der Junge mit der Nummer 10. Aber alle nennen ihn einfach Bené. Fußball ist für Bené das Größte. Das Tollste überhaupt, von der köstlichen Feijoada, die seine Mutter zubereitet, einmal abgesehen.Egal, was Bené macht und wohin er geht, Bälle begleiten ihn überallhin. Er spielt damit, er träumt davon. Aber Benés Familie lebt auch von den Bällen, sie nähen in Handarbeit jeden Tag vier oder fünf Stück davon. Es ist Benés Aufgabe, die Bälle zu testen - nur die guten werden verkauft. Die Geschichte spielt in Brasilien. Wie viele Kinder in den ärmeren Regionen…mehr

Produktbeschreibung
Eigentlich heißt er Benedito da Silva, der Junge mit der Nummer 10. Aber alle nennen ihn einfach Bené. Fußball ist für Bené das Größte. Das Tollste überhaupt, von der köstlichen Feijoada, die seine Mutter zubereitet, einmal abgesehen.Egal, was Bené macht und wohin er geht, Bälle begleiten ihn überallhin. Er spielt damit, er träumt davon. Aber Benés Familie lebt auch von den Bällen, sie nähen in Handarbeit jeden Tag vier oder fünf Stück davon. Es ist Benés Aufgabe, die Bälle zu testen - nur die guten werden verkauft. Die Geschichte spielt in Brasilien. Wie viele Kinder in den ärmeren Regionen des Landes geht Bené nicht zur Schule, weil er mithelfen muss, den Lebensunterhalt der Familie zu verdienen. Sein Traum von echten Fußballschuhen und einem Trikot wird sich vielleicht nie erfüllen. Aber er spielt kunstvoll in seinen Flip-Flops, hat seine Familie, seine Freunde und immer einen guten Ball. Er ist ein glücklicher Junge, dieser Bené.
Autorenporträt
Eymard Toledo wurde in Belo Horizonte, der viertgrößten Stadt Brasiliens, geboren. In den Ferien ist sie jeweils zu ihrer Großmutter ins Dorf Ubá gefahren.Als sie mit 25 feststellte, dass sie mit ihrem Kunststudium in Brasilien keine Arbeit finden würde, ist sie durch Europa gereist und hat sich zu einem Studium in Produktdesign an der Hochschule der Künste in Berlin entschlossen. Heute arbeitet Toledo selbstständig als Grafikerin. Sie lebt mit ihrer Familie in Mainz, einmal im Jahr fahren sie gemeinsam nach Brasilien und besuchen Ubá. Ihre beiden Söhne spielen dann mit den einheimischen Kindern Fußball. In Ubà spielt auch die Geschichte von Bené.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.04.2014

Wenn Gibi den Ball erwischt
Das Leben des kleinen Benedito, der in Brasilien auf dem Land lebt und genauso gerne
Fußball spielt wie alle Jungen auf der ganzen Welt, manchmal mit einem Affen
VON REGINA RIEPE
Fußballbegeisterte Jungs, die ihren neuen Lederball sogar aufs Klo mitnehmen, die kennen wir auch hier zur Genüge. Doch dass sie diesen Lederball selbst genäht haben, verblüfft schon sehr. In Brasilien ist eben manches anders, vor allem in den ländlichen Regionen, in denen Benedito, genannt Bené lebt. Nicht, dass er ein trauriges Leben hätte. Er ist ein guter Fußballspieler und so schnell, dass die Mutter ihn losschickt, wenn sie ein Huhn für das Sonntagsessen braucht. Hühner liegen hier nicht fertig gerupft in der Tiefkühltruhe des Supermarktes, das wird die jungen Leser zunächst verblüffen. Bis in die Nacht hinein spielt der Junge mit seinen Freunden Fußball auf der Straße, barfuß oder mit Flip-Flops. Wehe, wenn der kleine Affe Gibi Langeweile hat und eine seiner Sandalen oder gar den Ball erwischt. Dann muss Bené warten, bis diese Beute langweilig geworden ist und der Affe sie freiwillig fallen lässt. Selbst der schnelle Bené würde es nicht schaffen, sie ihm abzujagen.
  Vieles ist überraschend in diesem humorvoll erzählten Buch mit Collagen: Fußballspielen im Sonntagskleid gleich nach der Messe, frei laufende Hühner und Affen auf den Bäumen neben dem Haus. Der selbstbewusste, pfiffige Junge nimmt die jungen Leser in seinen Alltag mit, zum Fußballnähen genauso wie zum Fernsehschauen mit dem Vater oder Sonntagsessen, zu dem selbstverständlich der alleinstehende Nachbar eingeladen ist. Eine freundliche, sympathische Welt. Erwachsene werden sich beim Vorlesen allerdings fragen, wieso nie von Schule die Rede ist. Und ob es wohl in Ordnung ist, dass Kinder wie Bené Fußbälle nähen, von deren Verkauf die Familie lebt. Brasilianische Realität, auf die Eymard Toledo in ihrem Nachwort eingeht und damit Erwachsenen hilft, eventuelle Kinderfragen zu beantworten. Die klaren, sehr ansprechenden Illustrationen erzählen viel – vom müden Gesicht des Vaters, der die von der Familie genähten Fußbälle verkaufen muss, von einer Kindheit ohne Schuhe, mit vielen Freunden und einer großzügigen Mutter. Wenn Bené abends in seiner Hängematte von neuen Abenteuern träumt, möchte wohl so manches deutsche Kind sein Bett mit ihm tauschen.
  Es ist vielen fußballbegeisterten Kindern zu wünschen, dass sie im Sommer Brasilien nicht nur als Ort der Fußball - Weltmeisterschaft kennen lernen, sondern als Land, in dem Kinder wie Bené leben. Dazu kann das Buch der brasilianischen Autorin und Illustratorin Eymard Toledo beitragen. Es ist ein positives Buch, das Kinder und Erwachsene gerne anschauen werden. Keine Katastrophen, keine Armutsdebatte, kein Appell, doch zur Schule zu gehen, statt zu arbeiten – wie wohltuend! Dieses Buch ist Kinderliteratur und kein verkappter Spendenaufruf. Die jungen Leser begegnen Bené „auf Augenhöhe“, wie man heute so schön sagt und werden neugierig auf das Leben in dem für sie fremden Land Brasilien. Die gemeinsame Liebe zum Fußballspiel kann in diesem Sinne wirklich Brücken bauen. Es ist übrigens das einzige Bilderbuch zu Brasilien, das in dieser Zeit der Fussball - Weltmeisterschaft auf dem deutschen Markt ist. (Auch die erzählende Literatur für junge Leser wird kaum übersetzt). Eigentlich unverständlich und schade, denn es gäbe sicher noch viel zu berichten von Kindern wie Bené. (ab 5 Jahre)
Eymard Toledo: Bené, schneller als das schnellste Huhn. Baobab Books 2013. 32 Seiten, 15,90 Euro.
Illustration aus Eymard Toledo: Bené, schneller als das schnellste Huhn
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eymard Toledos "Bené, schneller als das schnellste Huhn" ist ein richtiges Kinderbuch, "kein verkappter Spendenaufruf" im Bilderbuchformat, betont Rezensentin Regina Riepe. Ja, Bené, der brasilianische, fußballsüchtige Protagonist des Buches, musste nicht nur seinen eigenen Fußball nähen, er näht fast jeden Tag welche, die sein Vater dann verkauft, berichtet Riepe. Die Schule spielt in seinem Leben keine Rolle, das Huhn fürs Abendessen wird nicht gekauft sondern eingefangen - Benés Leben stellt sich schon anders dar, als die meisten deutschen Kinder es kennen werden, weiß die Rezensentin. Toledo inszeniert diese "Kindheit ohne Schuhe" aber nicht als leidvoll, erklärt Riepe, so dass Kinder Bené auf Augenhöhe begegnen können. Schade eigentlich, dass nur so wenig brasilianische Kinder- und Jugendliteratur übersetzt wird, findet die Rezensentin.

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