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'Als der Papst einen Holocaust-Leugner zurück in den Schoß der Kirche holte, war das Entsetzen groß. Doch dieser Schritt war nicht gedankenlos, wie viele meinen. Alan Posener weist eindrucksvoll nach, dass Benedikt XVI. schon seit langem einen Feldzug gegen die Errungenschaften der Moderne führt - und zwar mit aller Konsequenz.
Die Konfrontation mit der 68er-Bewegung und der "Theologie der Befreiung" machte Joseph Ratzinger zum Hauptvertreter eines kompromisslosen Konservatismus. Seither formuliert er mit großer Radikalität und Beharrlichkeit die Grundsätze eines intellektuellen Rollbacks
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Produktbeschreibung
'Als der Papst einen Holocaust-Leugner zurück in den Schoß der Kirche holte, war das Entsetzen groß. Doch dieser Schritt war nicht gedankenlos, wie viele meinen. Alan Posener weist eindrucksvoll nach, dass Benedikt XVI. schon seit langem einen Feldzug gegen die Errungenschaften der Moderne führt - und zwar mit aller Konsequenz.
Die Konfrontation mit der 68er-Bewegung und der "Theologie der Befreiung" machte Joseph Ratzinger zum Hauptvertreter eines kompromisslosen Konservatismus. Seither formuliert er mit großer Radikalität und Beharrlichkeit die Grundsätze eines intellektuellen Rollbacks der Moderne. Als Papst Benedikt XVI. bekämpft er den weltlichen Staat und die Werte der Aufklärung: Pluralismus der Gesellschaft und des Glaubens, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung der Frau, Emanzipation der Wissenschaft von der Religion. Mit seiner Rede in Auschwitz revidierte der Papst die Position der katholischen Kirche zum Holocaust; der Ton gegenüber den Juden hat sich ebenfalls verschärft. In ihrem Widerstand gegen die Moderne, so das provozierende Fazit dieses Buches, ist die katholische Kirche dem islamistischen Fundamentalismus bereits auf paradoxe Weise nahe gerückt.
Autorenporträt
Alan Posener, Jahrgang 1949, aufgewachsen in London, Kuala Lumpur und Berlin, studierte Germanistik und Anglistik in Berlin und Bochum. Zahlreiche Veröffentlichungen als Publizist und Buchautor. Seit 2004 ist er Kommentarchef der "Welt am Sonntag".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Durchaus sympathisieren kann der Rezensent Matthias Drobinski mit vielen Aspekten dieser Streitschrift des Welt-Redakteurs Alan Posener gegen den gegenwärtigen Papst. Mit der Tatsache etwa, dass sich das Buch, gegen deutsche Gepflogenheiten, kein bisschen um Ausgewogenheit bemüht. Und auch die grundsätzliche Stoßrichtung, den Verweis auf die Borniertheit der Ansichten, die Begrenztheit des intellektuellen Horizonts des Papstes, kann er jedenfalls nachvollziehen. Intoleranz, Verhütungs-Verbot, Probleme mit wissenschaftlichen Einsichten: das Arsenal der Vorwürfe scheint nicht ganz neu. Und nicht zuletzt darum findet der Rezensent vieles dann doch "überraschungslos" und auch allzu "schlicht". Am wenigsten anfangen kann er allerdings mit dem Gegenentwurf Poseners. Etwas anderes als ein "konturenloser Religionsverwalter" nämlich könnte ein Papst nach dem Geschmack dieses Autors, so Drobinski, nicht mehr sein.

© Perlentaucher Medien GmbH