Forschungsarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die kollektive Identität einer Gesellschaft basiert auf komplexen Ingroup-Outgroup-Bestimmungen und beeinflusst den politischen und gesellschaftlichen Status Quo. Als symbolische Einschreibungen in den Raum sind auch die Benennungen von öffentlichen Straßen und Plätzen als Faktoren zu sehen, die jene kollektive Identität beeinflussen. Auf Basis jener Überlegungen ist die Bedeutung der Debatte um den Dr.-Karl-Lueger-Ring offensichtlich. Die basalste Voraussetzung für die Integration der entsprechenden, vielfältigen Argumentationen in die Identität ist deren Kenntnisnahme. Tatsächlich stellte sich heraus, dass nur etwa drei Zehntel der Personen einer repräsentativen Stichprobe über die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings Bescheid wissen und dass die etwaige Kenntnisnahme nur ungenügend erfolgte, wobei ein höheres Bildungsniveau die Kenntnis wahrscheinlicher machte. Zudem stimmten Personen mit höherer Bildung symbolisch-moralischen Argumenten eher sowie praktisch-materiellen Argumenten weniger zu als Personen mit niedrigerer Bildung. Hieraus resultiert, dass es anzuraten wäre, bereits früh in der Bildungskarriere vergangenheitspolitische Elemente zu lehren und die Sensibilität für die moralische Schuld gegenüber den NS-Opfern zu stärken.
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