Hendrik Otremba erschafft ein mitreißendes Amalgam aus Abenteuererzählung und Künstlerroman, das im dichten Wechsel zwischen Zeit- und Erzählebenen erforscht, was uns über unsere eigenen Grenzen treibt.
1995 fährt der elfjährige Cherubim auf eine dreiwöchige Kanufahrt mit seiner Pfadfindergruppe, der er sich mehr und mehr verbunden fühlt. Besonders für den blinden Benito, mit dem er sich ein Boot teilt, entwickelt Cherubim ein zunehmend obsessives Interesse. Als aber der Gruppenanführer der Pfadfinder bei einem schrecklichen Jagdunfall stirbt und die Jugendlichen die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen müssen, wird das kindliche Abenteuer zu einem surrealen Albtraum und der anfänglich noch in sich gekehrte Benito ergeht sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. Drei Jahrzehnte später nimmt Cherubim als bekannter Schriftsteller an einem öffentlichkeitswirksamen Empfang in einem Bonner Hotel teil. Dort wird er Zeuge des Anschlages eines maskierten Mannes, der den Saal stürmt und wild um sich schießt. Schnell begreift Cherubim, dass das Attentat nur vorgetäuscht ist, und entdeckt Parallelen zu Erlebnissen seiner Vergangenheit.
1995 fährt der elfjährige Cherubim auf eine dreiwöchige Kanufahrt mit seiner Pfadfindergruppe, der er sich mehr und mehr verbunden fühlt. Besonders für den blinden Benito, mit dem er sich ein Boot teilt, entwickelt Cherubim ein zunehmend obsessives Interesse. Als aber der Gruppenanführer der Pfadfinder bei einem schrecklichen Jagdunfall stirbt und die Jugendlichen die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen müssen, wird das kindliche Abenteuer zu einem surrealen Albtraum und der anfänglich noch in sich gekehrte Benito ergeht sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. Drei Jahrzehnte später nimmt Cherubim als bekannter Schriftsteller an einem öffentlichkeitswirksamen Empfang in einem Bonner Hotel teil. Dort wird er Zeuge des Anschlages eines maskierten Mannes, der den Saal stürmt und wild um sich schießt. Schnell begreift Cherubim, dass das Attentat nur vorgetäuscht ist, und entdeckt Parallelen zu Erlebnissen seiner Vergangenheit.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensenti Ulrich Gutmair freut sich über die zwei Erzählstränge in Hendrik Otrembas neuem Roman "Benito", dessen besonderen Erzählstil er dem magischen Realismus zuschreibt: Der Erzähler berichtet von einer Tagung, auf der ein Pseudoattentat verübt wird - ausgerechnet von seinem früheren Freund Benito, der damit eine Botschaft übermitteln wollte und den eigenen Tod - sonst stirbt niemand bei dem vorgetäuschten Anschlag - billigend in Kauf nimmt. Diese Handlung werde ergänzt durch einen Blick in die Vergangenheit, auf die Pfadfindergruppe, der beide angehört haben, in der der Hellseher Benito schon angekündigt hat, etwas müsse passieren, damit der Mensch wieder zur Liebe finde. Diese Ebene, so der Kritiker, bringt einen anarchistischen Impuls in den Roman, die für ihn interessante Gedanken zu Anarchie und Menschheit anstößt und ihn nicht nur motiviert, das Buch zu lesen, sondern auch, den Moment zu leben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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