Die im vorliegenden Buch versammelten Gemälde von Benjamin Rubloff basieren alle auf Fragmenten von gefundenen Graffiti. Viele Jahre lang fotografierte der Künstler auf seinen Spaziergängen durch die Stadt die zahlreichen Tags, die ihm begegneten - vor allem weil er sich für ihre malerischen Qualitäten interessierte: die Geschwindigkeit einer Geste, die Art, wie ein bestimmter Tag auf der Wand platziert ist, die zufälligen Läufer und Spritzer. In experimenteller Herangehensweise begann er, die vorgefundenen Zeichen in Ölgemälde zu übersetzen, wobei er den Maßstab und den Ausschnitt veränderte, ansonsten jedoch eine exakte Kopie des ursprünglichen Tags anfertigte. Seine Absicht war es, abstrakte Gemälde ohne eigene Handschrift zu schaffen. Stattdessen sollten sie die Spuren anderer festhalten. Als Rubloff - teils Jahre später - an die Fundorte zurückkehrte, waren die Tags oft verschwunden. Manchmal waren auch die Orte selbst radikal verändert worden. So begann er, über die spezifischen Plätze und deren Verbindung zu seinen Gemälden zu schreiben und die Geschichte der Orte mit seiner eigenen zu verknüpfen. Im Buch wird entsprechend jedes Gemälde von einem Text und einem Foto des Fundortes begleitet, um so einen vielschichten Bezug zum Ort selbst und der Stadt herzustellen.
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