Mit den Fundamenta beginnt die Geschichte der Instrumentalmusik im deutschsprachigen Raum - zumindest insofern, als sie sich von da an anhand von Musikalien erzählen lässt. Bisher wurden Fundamenta ausschließlich als Lehrwerke der Orgelimprovisation im Bereich der Musiktheorie verortet. Die vorliegende Studie erweitert diesen Fokus und betrachtet die Fundamenta als kulturelle Artefakte unter zahlreichen neuen Perspektiven. Neben einer umfassenden kritischen Würdigung der bisherigen, überwiegend philologisch orientierten Forschung gehören dazu interdisziplinär anschlussfähige Theorien und Konzepte der ökologischen Anthropologie, der Kontextualisierung im Rahmen frühneuzeitlicher Sachliteratur, sowie aufführungspraktische und musikpädagogische Zugänge. Dabei erweist sich die Konzeption und Verwendung eines Fundamentums als 'Lehrwerk', wie sie die bisherige Forschung meist annahm, als nur eine von mehreren plausiblen Möglichkeiten - neben Sammeln, Schreiben, Lehren und Üben.
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