Es ist nicht die erste Reise, die Alexander und Vinz unternehmen, weil ihre Beziehung in eine Krise geraten ist. Der Roadtrip durch Südafrika soll ihnen Klarheit über sie verschaffen, und Vinz, der Schriftsteller, erhofft sich eine Idee für seinen neuen Roman. Vorbei an Straßenmärkten, Chicken Inns und Anhaltern bewegen sie sich durch ein Land, in dem Wohlstand und Armut aufeinanderprallen, Homosexualität als Tabu gilt und in dem sich die beiden Deutschen mit der Gedankenlosigkeit der weißen Touristen konfrontiert sehen. Als sie einen jungen Mann anfahren, zieht sie das immer tiefer in Widersprüche: Einerseits fühlen sie sich dem Fremden verpflichtet und bezahlen ihn, als er sich als Guide anbietet. Andererseits verschärft ihr neuer Begleiter die Spannungen, und vor allem Vinz beschleicht die Sorge um ihre eigene Sicherheit. Als er auf eine Spur für seinen Roman stößt, die nach Simbabwe zu den Victoria-Fällen führt, verlassen alle drei ihre ursprünglich geplanten Wege.
GuntherGeltinger schildert in Benzin so sprachmächtig wie eindringlich, was es heißt, wenn die eigene Welt aus den Fugen gerät. Er buchstabiert die Zerrissenheit seiner Figuren in sechsundzwanzig Kapiteln aus, von A bis Z, und beschwört atmosphärisch dichte Bilder, die sich nach und nach zu einem großen Ganzen fügen - einer Geschichte über Vorurteile und Souveränität, über Vertrauen und Verrat.
GuntherGeltinger schildert in Benzin so sprachmächtig wie eindringlich, was es heißt, wenn die eigene Welt aus den Fugen gerät. Er buchstabiert die Zerrissenheit seiner Figuren in sechsundzwanzig Kapiteln aus, von A bis Z, und beschwört atmosphärisch dichte Bilder, die sich nach und nach zu einem großen Ganzen fügen - einer Geschichte über Vorurteile und Souveränität, über Vertrauen und Verrat.
buecher-magazin.deWas bliebe übrig von Alexander und ihm, wenn er seine Romane von ihnen abzöge? Diese Frage stellt sich Vinz auf dem Roadtrip durch Südafrika, der seine langjährige Beziehung wiederbeleben soll, ebenso wie das ins Stocken geratene autofiktionale ?Schreiben an seinem neuen Roman. Auf der Suche nach Treibstoff für die Liebe und die Literatur geraten die beiden jedoch schnell auf Abwege, als sie den jungen Unami anfahren. Durch ihren neuen Guide aus Simbabwe ändern sich nicht nur ihre Reisepläne, sondern auch die Distanz zu den bisher nur an der Windschutzscheibe vorbeifliegenden afrikanischen Lebenswelten. Grausame Lynchmorde mit Benzin gefüllten Autoreifen, innerafrikanische Flüchtlingsschicksale, die politischen Revolten in Simbabwe sowie gesetzlich verankerte Homophobie und Aids - diese Realitäten jenseits der ursprünglich gebuchten Honeymoon-Luxus-Lodges werfen das schwule Pärchen aus seinen gewohnten Bahnen. Geltinger durchwebt die sprunghaft zeitlich verschränkten Afrika-Episoden assoziativ mit Vinz' Kindheits- und Beziehungserinnerungen bis hin zum großen Finale an den Victoriafällen. Wie Wasser fließen die Übergänge, sprudeln die Reflexionen und ziehen einen immer tiefer hinein in diesen existenziellen Strudel voll magischer Realität und komplexer Wirklichkeit.
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit gemischten Gefühlen hat sich Rezensent Cornelius Dieckmann mit Gunther Geltinger auf Afrika-Safari begeben. Die Geschichte um ein schwules Paar, dessen einer Teil Schriftsteller und Hauptfigur des Romans ist, baut durchaus einige Spannung auf, versichert der Kritiker, wenn Geltinger nicht nur Schreib- und Beziehungskrise verhandelt, sondern den beiden nachts den aus Zimbabwe geflohenen Unami vorbeischick. Dieser wird, nachdem er von den beiden angefahren wurde, zur Projektionsfläche für Vorurteile, "Eifersucht, Macht, Erotik und Selbsthass". Auch Geltingers Reflexion über den Blick der Europäer auf Afrika liest Dieckmann nicht ohne Interesse. Dass der Autor aber den Roman mit "Bedeutungsschwere" und "Weltschmerz" überlädt und immer wieder über die Romanwerdung sinniert, macht die Lektüre für den Rezensenten nicht gerade einfach.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.06.2019Einen Tod musst du schreiben
Gunther Geltingers beschwerlicher Afrikaroman über das beschwerliche Schreiben eines Afrikaromans: "Benzin".
Das Lieblingswort dieses Buches ist "Roman". Ständig werden wir daran erinnert, dass wir gerade einen Roman lesen; dass Romane nicht unbedingt die Wirklichkeit sind; dass die Hauptfigur, der Schriftsteller Vinz, bisher - wie Gunther Geltinger - zwei Romane veröffentlicht hat. Und dass jetzt der dritte folgen muss. Der Verlag drängelt.
Stoff dafür soll eine Autoreise mit Vinz' Mann Alexander durch den Süden Afrikas liefern. Die Beziehung steckt in der Krise, mit ihr Vinz' literarisches Schaffen. "Was bliebe übrig von Alexander und ihm, wenn er seine Romane von ihnen abzöge?" Vinz fürchtet: nichts. Um das Gegenteil zu beweisen, fährt das Paar von Südafrika aus auf möglichst kleinen Straßen Richtung Norden, nach Zimbabwe. Menschen meiden, Landschaft sehen, Ehe retten.
Der Plan geht nicht auf. Nachts auf einer Landstraße fahren sie einen Mann an, der sich dabei verletzt. Zum schon gereizten Paar gesellt sich das sprichwörtliche dritte Rad. Unami, so heißt der Neue, wird zur Projektionsfigur für die beiden Deutschen, die sich zunächst als Brüder ausgeben, denn trotz der 2006 legalisierten gleichgeschlechtlichen Ehe herrscht in Südafrika noch immer viel Homophobie. Unami scheint sie zu teilen.
Das Trio entwickelt eine fragile Dynamik zwischen touristischem Schuldbewusstsein und dem hässlichen Verdacht des Ausgenutztwerdens durch den Einheimischen - und andersherum durch die Fremden. Verhandelt werden Eifersucht, Macht, Erotik, Selbsthass. Irgendwann fasst Vinz den Entschluss, dass eine der Figuren den Roman nicht überleben wird. Nur wer, das muss er noch herausfinden.
Auch diese dramaturgische Rechnung wird an Schärfe bald von der Realität eingeholt. Wie sich herausstellt, ist Unami gar kein Südafrikaner, sondern aus Robert Mugabes Zimbabwe geflüchtet. Im Exil wird er als Schmarotzer geächtet. Er erzählt von einem Handyvideo, auf dem sein Bruder zu sehen sei: "Es gluckert in den Mantel des Reifens und spritzt über den entblößten Körper. Die Männer kommen noch näher, sie wollen die Wunden sehen, den Moment, wie ihr Opfer unter den Tritten und Schlägen zusammensackt und nur von dem Reifen um seinen Hals noch aufrecht gehalten wird wie ein dürres Bäumchen im Wind, bis einer das Zündholz wirft (. . .). Sie beklatschen ihr Werk und ziehen befriedigt weiter, während ihr in Deutschland, in Amerika oder wo immer jemand auf das Video stößt, nicht glauben wollt, was ihr seht."
Der südafrikanische Fotograf Kevin Carter machte diese während der Apartheid als "Necklacing" bekannte Form der Lynchjustiz in den neunziger Jahren für den Westen sichtbar. Wenig später nahm er sich das Leben, wohl auch wegen der Schuldgefühle des Zusehenden. Aber wirklich vorstellbar? Geltinger hat recht: Außerhalb von Zeitungsblättern, Buchdeckeln und Bildschirmen ist das aus der virtuellen Ferne kaum. Wir sehen hin, manchmal, machtlos. Das Kapitel, in dem Unami den Mord beschreibt, ist verwirrend, weil zunächst nicht ganz klar ist, was hier wann geschieht - und dann, vielleicht erst beim Zurückblättern, vollends verstörend. Weil man versteht: Ach so, "Benzin".
Welchen Blick kann ein Europäer werfen? In seinem Satire-Essay "How to Write About Africa" (2005) instruierte der jüngst verstorbene kenianische Autor Binyavanga Wainaina, selbst schwul und lange in Südafrika zu Hause, angehende Afrika-Romanciers wie folgt. Neben der Bildsprache aus flachen, nackten Frauenbrüsten, noblen Elefanten und der großen roten Scheibe des Sonnenuntergangs dürfe keinesfalls die Anerkennung der eigenen aktivistischen Leistung versäumt werden: "Stelle unbedingt klar, dass Afrika ohne deine Intervention und dein wichtiges Buch dem Untergang geweiht wäre."
Geltinger, 1974 in Unterfranken geboren, weiß um diese Klischees. Immer wieder expliziert Vinz die heikle Poetik des weißen Autors in Afrika. "Sein geplanter Roman würde sich ereignen, sobald sie diesen Ort verlassen hätten, er ist die Geschichte dessen, was nie geschieht, weil er nichts davon weiß." Die Technik lautet: eine Wahrheit aussprechen, sie aber erst um ein paar Grad verrücken, um nicht als allzu eifriger Erzähler überführt zu werden. Antivoyeurismus. Denn Vinz weiß auch, "was dieses Land am wenigsten braucht, ist sein Roman".
Diese wachsame Einstellung ist verständlich und notwendig, auf Dauer aber auch sehr ermüdend. Wenn Vinz sich einer Sache entsinnt, dann fast nie ohne den Verweis, dass er sie bereits in einem seiner Romane verarbeitet habe. Wenn er etwas erlebt, dann im Bewusstsein, dass dies "ein weiteres Element im Zeichensystem des späteren Texts" werden könnte.
Hinzu kommt eine große Bedeutungsschwere. Vinz und Alexander steigen nicht ins Flugzeug, stattdessen "verschluckte sie der metallene Schlund". In Südafrika hockt ein Gecko auf einem Kissen, der von Vinz sogleich zum "Wesen aus der Tiefe seiner Weltphobie" erklärt wird. Manchmal klingt das so, als sei der Hallraum zu groß, in den Vinz seinen Weltschmerz hineinklagt. Drei Prozent Handyakku will er gleich "auf ein Menschenleben umgerechnet" wissen, das letzte "Refugium seines Herzens ist die enge Kammer des Trotzes". Fast wünscht man dieser gequälten Schriftstellerfigur, sie möge von ihrem erklärten Unglück, den Roman schreiben zu müssen, erlöst werden. Was nicht unbedingt auch für Geltinger gilt, denn der anstrengenden Psychoprosa steht die doch erstaunliche Beziehung zu Unami gegenüber.
Wainaina rät in seiner satirischen Anleitung: "Schließe dein Buch immer mit einem Nelson-Mandela-Zitat über Regenbögen oder Wiedergeburten." So leicht macht es sich Geltinger nicht, eher im Gegenteil. Es ist durchaus ein sensibles Buch, das Ende ist offen. Aber ohne die ständige ausdrückliche Romanwerdung könnte der Protagonist einfach mal erleben, ohne alles antizipieren, zurechtbiegen und zu Kunst zusammenspinnen zu wollen. So wird der Roadtrip oft zur Poetikvorlesung mit Plot.
CORNELIUS DIECKMANN
Gunther Geltinger: "Benzin". Roman.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2019. 377 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gunther Geltingers beschwerlicher Afrikaroman über das beschwerliche Schreiben eines Afrikaromans: "Benzin".
Das Lieblingswort dieses Buches ist "Roman". Ständig werden wir daran erinnert, dass wir gerade einen Roman lesen; dass Romane nicht unbedingt die Wirklichkeit sind; dass die Hauptfigur, der Schriftsteller Vinz, bisher - wie Gunther Geltinger - zwei Romane veröffentlicht hat. Und dass jetzt der dritte folgen muss. Der Verlag drängelt.
Stoff dafür soll eine Autoreise mit Vinz' Mann Alexander durch den Süden Afrikas liefern. Die Beziehung steckt in der Krise, mit ihr Vinz' literarisches Schaffen. "Was bliebe übrig von Alexander und ihm, wenn er seine Romane von ihnen abzöge?" Vinz fürchtet: nichts. Um das Gegenteil zu beweisen, fährt das Paar von Südafrika aus auf möglichst kleinen Straßen Richtung Norden, nach Zimbabwe. Menschen meiden, Landschaft sehen, Ehe retten.
Der Plan geht nicht auf. Nachts auf einer Landstraße fahren sie einen Mann an, der sich dabei verletzt. Zum schon gereizten Paar gesellt sich das sprichwörtliche dritte Rad. Unami, so heißt der Neue, wird zur Projektionsfigur für die beiden Deutschen, die sich zunächst als Brüder ausgeben, denn trotz der 2006 legalisierten gleichgeschlechtlichen Ehe herrscht in Südafrika noch immer viel Homophobie. Unami scheint sie zu teilen.
Das Trio entwickelt eine fragile Dynamik zwischen touristischem Schuldbewusstsein und dem hässlichen Verdacht des Ausgenutztwerdens durch den Einheimischen - und andersherum durch die Fremden. Verhandelt werden Eifersucht, Macht, Erotik, Selbsthass. Irgendwann fasst Vinz den Entschluss, dass eine der Figuren den Roman nicht überleben wird. Nur wer, das muss er noch herausfinden.
Auch diese dramaturgische Rechnung wird an Schärfe bald von der Realität eingeholt. Wie sich herausstellt, ist Unami gar kein Südafrikaner, sondern aus Robert Mugabes Zimbabwe geflüchtet. Im Exil wird er als Schmarotzer geächtet. Er erzählt von einem Handyvideo, auf dem sein Bruder zu sehen sei: "Es gluckert in den Mantel des Reifens und spritzt über den entblößten Körper. Die Männer kommen noch näher, sie wollen die Wunden sehen, den Moment, wie ihr Opfer unter den Tritten und Schlägen zusammensackt und nur von dem Reifen um seinen Hals noch aufrecht gehalten wird wie ein dürres Bäumchen im Wind, bis einer das Zündholz wirft (. . .). Sie beklatschen ihr Werk und ziehen befriedigt weiter, während ihr in Deutschland, in Amerika oder wo immer jemand auf das Video stößt, nicht glauben wollt, was ihr seht."
Der südafrikanische Fotograf Kevin Carter machte diese während der Apartheid als "Necklacing" bekannte Form der Lynchjustiz in den neunziger Jahren für den Westen sichtbar. Wenig später nahm er sich das Leben, wohl auch wegen der Schuldgefühle des Zusehenden. Aber wirklich vorstellbar? Geltinger hat recht: Außerhalb von Zeitungsblättern, Buchdeckeln und Bildschirmen ist das aus der virtuellen Ferne kaum. Wir sehen hin, manchmal, machtlos. Das Kapitel, in dem Unami den Mord beschreibt, ist verwirrend, weil zunächst nicht ganz klar ist, was hier wann geschieht - und dann, vielleicht erst beim Zurückblättern, vollends verstörend. Weil man versteht: Ach so, "Benzin".
Welchen Blick kann ein Europäer werfen? In seinem Satire-Essay "How to Write About Africa" (2005) instruierte der jüngst verstorbene kenianische Autor Binyavanga Wainaina, selbst schwul und lange in Südafrika zu Hause, angehende Afrika-Romanciers wie folgt. Neben der Bildsprache aus flachen, nackten Frauenbrüsten, noblen Elefanten und der großen roten Scheibe des Sonnenuntergangs dürfe keinesfalls die Anerkennung der eigenen aktivistischen Leistung versäumt werden: "Stelle unbedingt klar, dass Afrika ohne deine Intervention und dein wichtiges Buch dem Untergang geweiht wäre."
Geltinger, 1974 in Unterfranken geboren, weiß um diese Klischees. Immer wieder expliziert Vinz die heikle Poetik des weißen Autors in Afrika. "Sein geplanter Roman würde sich ereignen, sobald sie diesen Ort verlassen hätten, er ist die Geschichte dessen, was nie geschieht, weil er nichts davon weiß." Die Technik lautet: eine Wahrheit aussprechen, sie aber erst um ein paar Grad verrücken, um nicht als allzu eifriger Erzähler überführt zu werden. Antivoyeurismus. Denn Vinz weiß auch, "was dieses Land am wenigsten braucht, ist sein Roman".
Diese wachsame Einstellung ist verständlich und notwendig, auf Dauer aber auch sehr ermüdend. Wenn Vinz sich einer Sache entsinnt, dann fast nie ohne den Verweis, dass er sie bereits in einem seiner Romane verarbeitet habe. Wenn er etwas erlebt, dann im Bewusstsein, dass dies "ein weiteres Element im Zeichensystem des späteren Texts" werden könnte.
Hinzu kommt eine große Bedeutungsschwere. Vinz und Alexander steigen nicht ins Flugzeug, stattdessen "verschluckte sie der metallene Schlund". In Südafrika hockt ein Gecko auf einem Kissen, der von Vinz sogleich zum "Wesen aus der Tiefe seiner Weltphobie" erklärt wird. Manchmal klingt das so, als sei der Hallraum zu groß, in den Vinz seinen Weltschmerz hineinklagt. Drei Prozent Handyakku will er gleich "auf ein Menschenleben umgerechnet" wissen, das letzte "Refugium seines Herzens ist die enge Kammer des Trotzes". Fast wünscht man dieser gequälten Schriftstellerfigur, sie möge von ihrem erklärten Unglück, den Roman schreiben zu müssen, erlöst werden. Was nicht unbedingt auch für Geltinger gilt, denn der anstrengenden Psychoprosa steht die doch erstaunliche Beziehung zu Unami gegenüber.
Wainaina rät in seiner satirischen Anleitung: "Schließe dein Buch immer mit einem Nelson-Mandela-Zitat über Regenbögen oder Wiedergeburten." So leicht macht es sich Geltinger nicht, eher im Gegenteil. Es ist durchaus ein sensibles Buch, das Ende ist offen. Aber ohne die ständige ausdrückliche Romanwerdung könnte der Protagonist einfach mal erleben, ohne alles antizipieren, zurechtbiegen und zu Kunst zusammenspinnen zu wollen. So wird der Roadtrip oft zur Poetikvorlesung mit Plot.
CORNELIUS DIECKMANN
Gunther Geltinger: "Benzin". Roman.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2019. 377 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Die Welt in Benzin ist heillos, aber sie ist sprachlich brillant gefasst.« Christoph Schröder Süddeutsche Zeitung 20190417