Auf, in die Alpen! Genüsslich wandern, wellnessen, Ski fahren oder Gipfel erklimmen: Es könnte so schön sein, wenn nicht überall Touristen wären. Entlegene Berggebiete wiederum leben von ihnen. Mahlknecht stellt sich in ihrem Essay diesem Dilemma. Sie analysiert die unstillbare Sehnsucht nach dem Reisen - ohne erhobenen Zeigefinger: Welchen Widrigkeiten des Alltags versuchen wir zu entfliehen? Wie geht es denen, die dort leben, wo andere Urlaub machen? Lässt sich heute noch ethisch vertretbar reisen? Es liegt an uns, den Tourismus der Zukunft mitzugestalten!» amüsant, pointiert, anregend» erhellende Einsichten, kluge Denkanstöße» notwendige Reflexionen, die uns alle betreffen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.06.2021Mit Volldampf in die Berge
"Dressierte Berge, wilde Kaiser, Flugscham? Überlasse ich getrost Greta Thunberg und anderen freudlosen Gestalten. Ich will endlich wieder mein Leben genießen, nachdem mir die Pandemie so viel weggenommen hat." So bringt Selma Mahlknecht in ihrem Essay "Berg and Breakfast" das Bedürfnis vieler auf den Punkt. Der Overtourism, ein Stichwort aus scheinbar vergangenen Tagen, nimmt wieder Fahrt auf. Nicht nur exotische Reiseziele sind davon betroffen, sondern auch die Alpen, die mehr und mehr zu touristischen Konsumkulissen geworden sind. Zugleich hat die Pandemie die "Systemrelevanz" der touristischen Strukturen verdeutlicht. Einfache Lösungen sind nicht in Sicht. In ihrem "Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen" spannt die Autorin den Bogen von Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux als Suche nach Läuterung über die nationalsozialistischen "Kraft durch Freude"-Urlaube bis zur Digitalisierung mit maßgeschneiderten Angeboten: "Zum Paradiese mögen Algorithmen dich geleiten." In fünf Kapiteln analysiert Mahlknecht mit spitzer Feder, was Menschen in die Berge treibt, wohin das führt und wie der Tourismus nach Corona aussehen könnte. Jedes Kapitel wird mit dem Porträt einer Expertin oder eines Experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Italien abgeschlossen. F.A.Z.
"Berg & Breakfast. Ein Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen" von Selma Mahlknecht. Edition Raetia, Bozen 2021. 232 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 19,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Dressierte Berge, wilde Kaiser, Flugscham? Überlasse ich getrost Greta Thunberg und anderen freudlosen Gestalten. Ich will endlich wieder mein Leben genießen, nachdem mir die Pandemie so viel weggenommen hat." So bringt Selma Mahlknecht in ihrem Essay "Berg and Breakfast" das Bedürfnis vieler auf den Punkt. Der Overtourism, ein Stichwort aus scheinbar vergangenen Tagen, nimmt wieder Fahrt auf. Nicht nur exotische Reiseziele sind davon betroffen, sondern auch die Alpen, die mehr und mehr zu touristischen Konsumkulissen geworden sind. Zugleich hat die Pandemie die "Systemrelevanz" der touristischen Strukturen verdeutlicht. Einfache Lösungen sind nicht in Sicht. In ihrem "Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen" spannt die Autorin den Bogen von Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux als Suche nach Läuterung über die nationalsozialistischen "Kraft durch Freude"-Urlaube bis zur Digitalisierung mit maßgeschneiderten Angeboten: "Zum Paradiese mögen Algorithmen dich geleiten." In fünf Kapiteln analysiert Mahlknecht mit spitzer Feder, was Menschen in die Berge treibt, wohin das führt und wie der Tourismus nach Corona aussehen könnte. Jedes Kapitel wird mit dem Porträt einer Expertin oder eines Experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Italien abgeschlossen. F.A.Z.
"Berg & Breakfast. Ein Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen" von Selma Mahlknecht. Edition Raetia, Bozen 2021. 232 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 19,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main