Orte der Sehnsucht: eine abgelegene Berghütte inmitten eines norwegischen Skigebiets, ein spektakuläres Spiegelhaus in den Dolomiten, ein Schneckenhaus in Spanien, ein Baumhaus im Dschungel Sri Lankas. Häuser, die auf fünf Kontinente verteilt sind und eines gemeinsam haben: überwältigende Bergblicke. Hier werden über 30 architektonisch besondere und individuell gestaltete Häuser inmitten von unberührter, wilder Natur vorgestellt. Viele von ihnen sind mit Feinsinn und Geschmack, der Gegend entsprechend und höchst anspruchsvoll eingerichtet. Mal minimalistisch, mal etwas wärmer, immer in bestem Design und mit hochwertigen Materialien ausgestattet, Häufig liegen diese Refugien am Rande oder unweit von Nationalparks, hoch im Gebirge, tief in Wäldern oder an Gewässern. Unberührte Wildnis, die es zu entdecken gilt. Beim Blättern in diesem Buch kann man sich in die Ferne sehnen, im Wissen, dass man diese Träume jederzeit wahr machen kann. Denn: All diese Rückzugsorte kann man für seine Ferien zu unterschiedlichen Preiskategorien mieten. Finden Sie Ruhe und Zeit für sich selbst und lassen Sie die Pracht der Landschaft und der Häuser auf sich wirken und sich inspirieren.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.2018NEUES REISEBUCH
Für den Tisch Höchste Zeit, an das Claude-Glas zu erinnern: Dieses eigentümliche Glas hatten im 19. Jahrhundert viele Alpenreisende dabei, um das Gefühl des Erhabenen zu steigern, indem sie durch einen Rahmen auf die Berge blickten. Auf diese Weise präsentierte sich die Landschaft wie ein Gemälde. Das Claude-Glas war nach dem Maler Claude Lorrain benannt und bestand aus einem geschwärzten Konvexspiegel, der die Kontraste reduzierte und die Landschaft als tonig abgestuftes Bild auf einer gerahmten Scheibe erscheinen ließ. Es war eine Art Vorläufer von Sepiafiltern, Hipstamatic und Snapseed. Nur mit dem Unterschied, dass die Benutzer dieses Spiegels mit dem Rücken zur Landschaft standen. So drängten sie sich scharenweise, etwa auf der Kleinen Scheidegg in der Schweiz, die Eiger-Nordwand und die Jungfrau im Rücken; sie schauten also Richtung Flachland, fokussierten dabei aber diesen Spiegel, den sie in die Luft hielten.
Höchste Zeit, das Claude-Glas als Repro-Produkt wieder auf den Markt zu bringen, denn auf diese Weise könnte man heute die schönsten Berggipfel betrachten, während man zugleich die schönsten Ferienhäuser im Blickfeld hat, die der Tourismus ihnen beschert hat. Wo man diese findet, ist aus dem Buch "Bergblick" zu erfahren. 32 architektonisch extravagante Ferienhäuser, verteilt auf fünf Kontinente, stellt Autor Sebastiaan Bedaux darin vor - eine Mischung aus Hütten, Lodges, Designhäusern, Burgen und Bungalows. In den Alpen wurde er in Italien, Österreich, Slowenien, in der Schweiz und einmal auch in Deutschland fündig: Das "Gut Feeling" in Oberaudorf ist ein Holzhaus mit viel Glas, schicker Inneneinrichtung und einem Land Rover Defender, den man gleich mit dazumieten kann. Da das Haus im Tal zwischen Bäumen steht, reicht der Bergblick jedoch nicht allzu weit - und auch bei einigen anderen Häusern in Tälern und an Küsten ist der Buchtitel "Bergblick" etwas großzügig interpretiert. Aber das ändert nichts daran, dass dieses Buch voller Entdeckungen steckt, zu denen man sofort aufbrechen möchte. Davor sollte man sich aber unbedingt noch ein Claude-Glas basteln.
asl
Sebastiaan Bedaux: "Bergblick. Die spektakulärsten Ferienhäuser auf fünf Kontinenten". Sieveking-Verlag, 248 Seiten, 44 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für den Tisch Höchste Zeit, an das Claude-Glas zu erinnern: Dieses eigentümliche Glas hatten im 19. Jahrhundert viele Alpenreisende dabei, um das Gefühl des Erhabenen zu steigern, indem sie durch einen Rahmen auf die Berge blickten. Auf diese Weise präsentierte sich die Landschaft wie ein Gemälde. Das Claude-Glas war nach dem Maler Claude Lorrain benannt und bestand aus einem geschwärzten Konvexspiegel, der die Kontraste reduzierte und die Landschaft als tonig abgestuftes Bild auf einer gerahmten Scheibe erscheinen ließ. Es war eine Art Vorläufer von Sepiafiltern, Hipstamatic und Snapseed. Nur mit dem Unterschied, dass die Benutzer dieses Spiegels mit dem Rücken zur Landschaft standen. So drängten sie sich scharenweise, etwa auf der Kleinen Scheidegg in der Schweiz, die Eiger-Nordwand und die Jungfrau im Rücken; sie schauten also Richtung Flachland, fokussierten dabei aber diesen Spiegel, den sie in die Luft hielten.
Höchste Zeit, das Claude-Glas als Repro-Produkt wieder auf den Markt zu bringen, denn auf diese Weise könnte man heute die schönsten Berggipfel betrachten, während man zugleich die schönsten Ferienhäuser im Blickfeld hat, die der Tourismus ihnen beschert hat. Wo man diese findet, ist aus dem Buch "Bergblick" zu erfahren. 32 architektonisch extravagante Ferienhäuser, verteilt auf fünf Kontinente, stellt Autor Sebastiaan Bedaux darin vor - eine Mischung aus Hütten, Lodges, Designhäusern, Burgen und Bungalows. In den Alpen wurde er in Italien, Österreich, Slowenien, in der Schweiz und einmal auch in Deutschland fündig: Das "Gut Feeling" in Oberaudorf ist ein Holzhaus mit viel Glas, schicker Inneneinrichtung und einem Land Rover Defender, den man gleich mit dazumieten kann. Da das Haus im Tal zwischen Bäumen steht, reicht der Bergblick jedoch nicht allzu weit - und auch bei einigen anderen Häusern in Tälern und an Küsten ist der Buchtitel "Bergblick" etwas großzügig interpretiert. Aber das ändert nichts daran, dass dieses Buch voller Entdeckungen steckt, zu denen man sofort aufbrechen möchte. Davor sollte man sich aber unbedingt noch ein Claude-Glas basteln.
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Sebastiaan Bedaux: "Bergblick. Die spektakulärsten Ferienhäuser auf fünf Kontinenten". Sieveking-Verlag, 248 Seiten, 44 Euro
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