Die 750-Jahr-Feier Berlins im Jahre 1987 täuscht. Denn die Weltstadt Berlin gibt es erst seit rund 100 Jahren. So wurde beinah alles, was im Blickwinkel der hier vorgestellten Dichter entstand, zu Literatur des 20. Jahrhunderts. Was zuvor über Berlin geschrieben wurde, das ist nicht einfach nur älter, das ist etwas ganz anderes und bleibt deswegen bei dieser Sammlung ausgespart, in der sich u. a. Gedichte von Brecht und Eich finden, von Grass und Heym, Mascha Kaléko und Gertrud Kolmar, Morgenstern und Ringelnatz, Tucholsky und Zech. Berlin im Gedicht ist ein Stadtporträt, von vielen Federn gemeinsam gezeichnet, wobei unterschiedlichste Temperamente die Hand führten - mal mit breitem Strich und lässigem Schwung, mal spitz und scharf. So gewinnt die einzigartige Großstadt Berlin eine überraschend plastische Darstellung.