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Betritt man Clärchens Ballhaus, ist man sofort in einer anderen Welt. Hier sitzen Menschen aller Altersstufen in bunter Mischung zusammen. Hierher kamen und kommen alle, um sich zu amüsieren und den Alltag hinter sich zu lassen. Trotzdem stand das Ballhaus nie außerhalb der Gesellschaft. Das jeweilige politische System nahm Einfluss und hinterließ Spuren. Sitten, Gebräuche, Moden all dies strömte im Gefolge der Gäste in den Saal. Und so ist die Historie von Clärchens Ballhaus auch ein lebendiger Ausschnitt deutscher Kulturgeschichte. Marion Kiesow trägt in diesem opulent ausgestatteten Buch…mehr

Produktbeschreibung
Betritt man Clärchens Ballhaus, ist man sofort in einer anderen Welt. Hier sitzen Menschen aller Altersstufen in bunter Mischung zusammen. Hierher kamen und kommen alle, um sich zu amüsieren und den Alltag hinter sich zu lassen. Trotzdem stand das Ballhaus nie außerhalb der Gesellschaft. Das jeweilige politische System nahm Einfluss und hinterließ Spuren. Sitten, Gebräuche, Moden all dies strömte im Gefolge der Gäste in den Saal. Und so ist die Historie von Clärchens Ballhaus auch ein lebendiger Ausschnitt deutscher Kulturgeschichte.
Marion Kiesow trägt in diesem opulent ausgestatteten Buch eine überwältigende Zahl von Fundstücken zusammen: Fotografien, Dokumente, Zeichnungen, Geschichten und Anekdoten über eine Berliner Institution, in der seit 100 Jahren getanzt wird.
Autorenporträt
Marion Kiesow, Meisterschülerin der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK), Fachbereich 'Visuelle Kommunikation' mit dem Schwerpunkt 'Soziokulturelles Design', ist seit vielen Jahren als freie Grafikerin tätig. Zu ihrem Buchprojekt kam sie als begeisterte Besucherin von Clärchens Ballhaus.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.08.2013

Tanzen in Berlin

Eine Weile hieß es "Bühlers Ballhaus", gelegen im Hinterhaus der Auguststraße 24/25. Seit das kriegsversehrte Vorderhaus abgetragen ist, gehört ein Garten zu Berlins legendärem Schwoof-Etablissement "Clärchens Ballhaus", benannt nach Clara Habermann, die es fünfzig Jahre leitete. Sie war eine emanzipierte Frau, unerschrocken, tüchtig, allen politischen Zumutungen trotzend. Dass sie und ihre Nachfolger das Ballhaus sogar durch die DDR-Jahre brachten, ohne dass HO-Tristesse der ganz unsozialistischen Lebenslust dort den Garaus machen konnte, ist ein Wunder, das erzählt gehört. Jetzt feiert "Clärchens Ballhaus" seinen hundertsten Geburtstag - relativ unsaniert, mit immer noch erstaunlich gemischtem Publikum und Günter Schmidtke als ewigem Garderobier. Immer noch tanzt man dort selbstvergessen und ausgiebig, zudem generationenübergreifend. Nur dürften die aufgebrezelten Damen aus den Vororten, die Glück suchend hierher pilgerten, heute in der Minderzahl sein. Zum Jubeljahr ist eine Kulturgeschichte des Ballhauses erschienen. Die Autorin hat eine Unmenge Material zusammengetragen. Der Leser muss sich allerdings durch ein originelles, aber unübersichtliches Puzzle kämpfen, in dem Familiengeschichten unvermittelt mit Zeitgeschichte verschränkt werden, die Mauer, Stalin und Adenauer zwischen Witwenbällen und wechselnden Tanzmoden auftauchen, um auf Speisekarten zu treffen (mit so faszinierenden Getränken wie Mocca-Flip und Nante-Knaller), denen interessante Dokumente des Argwohns der Behörden beigemischt sind. Detailversessenheit erschlägt manch gute Idee. (Marion Kiesow: "Berlin tanzt in Clärchens Ballhaus - 100 Jahre Vergnügen". Nicolai Verlag, Berlin 2013. 416 S., 660 Abb., geb., 33,- [Euro].)

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