Berliner Typen - typisch Berlin: Wohl in keinem anderen Ort Deutschlands gibt es so viele Originale, die mit ihrer beherzten Eigenwilligkeit und einem forschen Geltungsbedürfnis das Leben der Stadt aufregend, bunt, mitunter auch schrill machen. Und zielsicher stets das Charakteristische und Unverwechselbare Berlins zeigen - jeneeits aller Klischees.
Die Bilder und Texte dieses Buches schauen auf diese Stadt und ihre originellen Akteure und Schauplätze: zum Beispiel auf Professor Zille, der die tätowierte Anita besucht, auf Hänschen Rosenthal, der in einer Laubenkolonie versteckt die Nazi-Zeit überlegt, oder auf Nina Hagen, die Berlin dufte findet, um die Weltzheituhr tanzt und die Hauptstadtfrage stellt. Die Texte von Brit Hartmann blättern Stadtgeschichte auf, wie man sie noch nicht gelesen hat; illiustriert werden sie mit den unnachahmlichen Zeichnungen von Kitty Kahane. Im Anhang finden sich Kurzbiografien der erwähnten Berliner Originale und ein Serviceteil mit ausgewählten Tipps für lohnenswerte Orte und Veranstaltungen. Ein Buch von zwei Berlinerinnen über Berlin, wie es berlinerischer kaum sein kann!
Die Bilder und Texte dieses Buches schauen auf diese Stadt und ihre originellen Akteure und Schauplätze: zum Beispiel auf Professor Zille, der die tätowierte Anita besucht, auf Hänschen Rosenthal, der in einer Laubenkolonie versteckt die Nazi-Zeit überlegt, oder auf Nina Hagen, die Berlin dufte findet, um die Weltzheituhr tanzt und die Hauptstadtfrage stellt. Die Texte von Brit Hartmann blättern Stadtgeschichte auf, wie man sie noch nicht gelesen hat; illiustriert werden sie mit den unnachahmlichen Zeichnungen von Kitty Kahane. Im Anhang finden sich Kurzbiografien der erwähnten Berliner Originale und ein Serviceteil mit ausgewählten Tipps für lohnenswerte Orte und Veranstaltungen. Ein Buch von zwei Berlinerinnen über Berlin, wie es berlinerischer kaum sein kann!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.03.2011Das gibt mir mancherlei Lehre
Solch ein Buch kann es wahrscheinlich nur über Berlin geben. Nicht nur, weil Berlin diese Anziehung ausübt auf schräge Gestalten, die hier beschrieben werden. Sondern weil eine solch unsentimentale und zugleich romantische Liebeserklärung an eine Stadt und ihre Bewohner wohl nur von einer Berlinerin über Berlin geschrieben werden kann. Die Autorin Brit Hartmann porträtiert fünfzehn Berliner Originale, wie man solche Menschen früher einmal nannte. Da sind Katharina Thalbach, deren Person sie anhand ihrer Hosenrolle als Hauptmann von Köpenick herausstellt, die in der Ferne das Heimweh überkomme nach dem motzigen Berlin. So geht es manchen. Heinrich Zille wird vorgestellt, verkitscht geworden zum Berliner Maskottchen, obwohl er doch eine Art zeichnender Enthüllungsjournalist war für die, die damals noch nicht Prekariat hießen, auch wenn ihre Lebensumstände wahrlich prekär waren. Außerdem kommen vor: der Jazzer Coco Schumann, langbeinige Revuemädchen, Menschen mit einer echten Visage, wie Atze Brauner und Nina Hagen. Bruno Taut, mit seinen bunten Häusern "ein früher Hippie", und Ringelnatz, auch so ein nüchterner Romantiker. "Aufgehobensein im Anderssein", sei die Zauberformel dieser Stadt, schreibt die Autorin - begleitet von bunten Illustrationen Kitty Kahanes. Da genügt der Schwung einer Augenbraue, um die Thalbach zu erkennen, ein lässig ausgestelltes Bein, das nur Atze Brauner gehören kann. Zusammen haben die beiden Berlinerinnen, Schwestern übrigens, das seit langem schönste Berlinbuch auf den Markt gebracht. So vollen Herzens loben würde ein echter Berliner allerdings nie.
bär
"Berliner Typen mit Bildern und wahren Geschichten" von Kitty Kahane und Brit Hartmann. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2010. 128 Seiten, viele Illustrationen. Broschiert, 16,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Solch ein Buch kann es wahrscheinlich nur über Berlin geben. Nicht nur, weil Berlin diese Anziehung ausübt auf schräge Gestalten, die hier beschrieben werden. Sondern weil eine solch unsentimentale und zugleich romantische Liebeserklärung an eine Stadt und ihre Bewohner wohl nur von einer Berlinerin über Berlin geschrieben werden kann. Die Autorin Brit Hartmann porträtiert fünfzehn Berliner Originale, wie man solche Menschen früher einmal nannte. Da sind Katharina Thalbach, deren Person sie anhand ihrer Hosenrolle als Hauptmann von Köpenick herausstellt, die in der Ferne das Heimweh überkomme nach dem motzigen Berlin. So geht es manchen. Heinrich Zille wird vorgestellt, verkitscht geworden zum Berliner Maskottchen, obwohl er doch eine Art zeichnender Enthüllungsjournalist war für die, die damals noch nicht Prekariat hießen, auch wenn ihre Lebensumstände wahrlich prekär waren. Außerdem kommen vor: der Jazzer Coco Schumann, langbeinige Revuemädchen, Menschen mit einer echten Visage, wie Atze Brauner und Nina Hagen. Bruno Taut, mit seinen bunten Häusern "ein früher Hippie", und Ringelnatz, auch so ein nüchterner Romantiker. "Aufgehobensein im Anderssein", sei die Zauberformel dieser Stadt, schreibt die Autorin - begleitet von bunten Illustrationen Kitty Kahanes. Da genügt der Schwung einer Augenbraue, um die Thalbach zu erkennen, ein lässig ausgestelltes Bein, das nur Atze Brauner gehören kann. Zusammen haben die beiden Berlinerinnen, Schwestern übrigens, das seit langem schönste Berlinbuch auf den Markt gebracht. So vollen Herzens loben würde ein echter Berliner allerdings nie.
bär
"Berliner Typen mit Bildern und wahren Geschichten" von Kitty Kahane und Brit Hartmann. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2010. 128 Seiten, viele Illustrationen. Broschiert, 16,95 Euro.
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