Das vermögende Berliner Bürgertum zog in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus der Stadt in die grünen Vorortgemeinden. Im Westen Berlins entstand daraufhin eine Landhaus- und Villenlandschaft, die in ihrer Vielfalt, ihrem gestalterischen Reichtum und ihren städtebaulichen Qualitäten in Europa wohl einmalig ist. Hier wurde ein Leitbild entwickelt - das Leben im Einfamilienhaus mit Garten im suburbanen Raum -, das bis heute unsere Träume vom 'schönen Wohnen' bestimmt. Die Autoren von der Architektur- und Planungsgeschichte bis zur Sozial- und Kulturgeschichte identifizieren die Wurzeln dieser Faszination nicht nur in den architektonischen und siedlungsräumlichen Qualitäten dieser 'guten Adressen', sondern in einem breit entwickelten, das Villenleben prägenden Spektrum sozialer und kultureller Praktiken, in der Inszenierung einer eigenen Welt, in der nach Innen wie Außen wirkenden Imagination eines glücklichen, sinnvollen Lebens in Sicherheit, Gesundheit, sozialer Harmonie, Kultiviertheit und Moralität. Mit Beiträgen von Ch. Bernhardt, Ch. Biggeleben, C. Benke, H. Bodenschatz, H. Ch. Bresgott, R. Eckert, F. Escher, H. Knoch, C. Kress, G. Kuhn, J. May, K. H. Metzger, D. Radicke, H. Reif, Th. Wolfes, D. Worbs und D. Zöbl.
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