Wie sich die Stadt aus dem Abhängigkeitsverhältnis vom Hof zu einer Kultur- und Wissensmetropole emanzipierte, wie soziale, politische und kulturelle Konflikte im Revolutionsversuch von 1848 eskalierten, als die preußische Hauptstadt zum Projektionsraum von Volkssouveränität wurde, wie sich Nationalstaatsbildung und Industrialisierung auswirkten auf ein 1871 zur Hauptstadt Deutschlands gewordenes Berlin - die Beiträge dieses Bandes untersuchen Berlins Wege zur Metropole unter vier Perspektiven, die ermöglichen sollen, Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Veränderungsprozesse zu erfassen: Die erste verortet Berlin in der Konstellation der europäischen Metropolen, insbesondere zu Paris und London, ohne die preußischen Provinzen und die außereuropäische Welt aus dem Blick zu verlieren, ebensowenig die Minoritäten Berlins, seine Hugenotten, Juden und Polen. Die zweite Perspektive geht auf die Öffentlichkeitsformen, die sich in Publizistik und Geselligkeit, Institutionen und Netzwerken entwickelten, in traditionellen, künstlerischen Medien wie in neuen. Die Wahrnehmungsformen, in denen sich die 'Mietkasernenstadt' und das Verschwinden 'Alt-Berlins' darstellten, bilden die dritte Perspektive. Und wie blickte das späte 19. Jahrhundert durch die Literatur auf Zeiten zurück, in denen Perspektiven Deutschlands sich eng mit denen der Stadt verbanden?
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"Der ungemein perspektivenreiche Sammelband über das Berlin des 19. Jahrhunderts darf sich mit Recht ein "Metropolen-Kompendium" nennen." Nikolas Immer in: Informationsmittel Bibliotheken http://ifb.bsz-bw.de/bsz347809499rez-1.pdf "Ein Kompendium liegt hier im mehrfachen Wortsinne vor: Zum einen erinnert der Sammelband in seinem Anliegen und seiner konsequenten Umsetzung an das fotografische Kompendium, also eine Streulichtblende, die durch die Bündelung einfallenden Lichts garantiert, dass das abzubildende Objekt kontrastreich und tiefenscharf abgebildet wird. Zum anderen ist dieses Kompendium buchstäblich ein Lehrwerk, indem es aufzeigt, wie die Metropole Berlin nicht nur als Begriff, sondern auch als Realität über eine stringente, enge und ausdifferenzierte Beweisführung am Quellenmaterial mit hohem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und somit jenseits politischen Taktierens, wie es sich bis heute in den Barrikadenkämpfen der Hauptstadtdebatte abzeichnet, abzulichten ist." Sarah Pogoda in: Zeitschrift für Germanistik, XXII (2012) 2, S. 438-440