In "Berlins drittes Geschlecht" untersucht Magnus Hirschfeld die komplexe Natur von Geschlechtsidentität und Sexualität in der frühen Moderne. Das Werk, das in einem literarischen Stil verfasst ist, der einer Mischung aus Wissenschaft und engagiertem Plädoyer gleicht, vermittelt eindrucksvoll das Lebensgefühl von Menschen jenseits der binären Geschlechterkategorien. Durch behutsame Analysen und umfangreiche Fallstudien beleuchtet Hirschfeld die Herausforderungen und Diskriminierungen, denen das dritte Geschlecht in der damaligen Gesellschaft ausgesetzt war, und plädiert letztlich für Akzeptanz und rechtliche Anerkennung. Der Kontext dieser Arbeit ist von der aufkommenden Sexualwissenschaft des frühen 20. Jahrhunderts geprägt, in der Hirschfeld als Pionier agierte und dessen Ideen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden. Magnus Hirschfeld (1868-1935) war ein deutscher Arzt und Sexualwissenschaftler, der sich unermüdlich für die Rechte von sexuellen Minderheiten einsetzte. Als jüdischer Wissenschaftler und Homosexueller erlebte er selbst die Diskriminierung, die er in seinem Werk anprangert. Seine medizinischen und sozialen Studien führten zur Gründung des Wissenschaftlichen Humanitätsvereins und zur Mitbegründung der ersten Homosexuellenbewegung in Deutschland. Hirschfelds integrative Herangehensweise an Sexualität war zu seiner Zeit revolutionär und beeinflusste maßgeblich die LGBT-Identitätsbildung. "Berlins drittes Geschlecht" ist daher nicht nur ein zeitgenössisches Dokument, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur Genderforschung. Leser, die sich für Themen wie Identität, Diversität und gesellschaftliche Veränderungen interessieren, finden in diesem Werk wertvolle Einsichten und Denkanstöße. Hirschfelds eindringlich, aber einfühlsame Schreibweise macht das Buch zu einem Muss für jeden, der die Entwicklung des Verständnisses von Geschlecht und Sexualität nachvollziehen möchte.
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