Wer heute von Italien spricht, spricht fast immer von Silvio Berlusconi und hat dabei die ungezählten Skandale vor Augen, in die der Medienmogul im Amt des Regierungschefs verstrickt ist. Die konkrete Arbeit von Berlusconis Mitte-Rechts-Koalition, die 1994/95 sowie von 2001 bis 2006 regierte und seit 2008 erneut den Ton in Rom angibt, geriet angesichts der Affären des Ministerpräsidenten fast zur Nebensache. Die Autoren des vorliegenden Sammelbands Experten aus Deutschland, Italien und der Schweiz blicken dagegen hinter die Kulissen und fragen nach Kontinuitäten und Zäsuren in der Außen- und Europapolitik, der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie der Innen- und Rechtspolitik. Sie ordnen die Entwicklung Italiens in den letzten zwanzig Jahren in den europäischen Kontext ein und zeigen, wo das Land heute steht. Beiträge von: Amedeo Osti Guerrazzi, Gregor Hoppe, Henning Klüver, Aram Mattioli, Andrea Di Michele, Paolo Pombeni, Gian Enrico Rusconi, Chiara Saraceno, Thomas Schlemmer, Ugo Trivellato, Hans Woller