Sehr schnell wurde offensichtlich, dass es zwischen den Nationalsozialisten und dem Berliner Priester Bernhard Lichtenberg (1875-1943) immer wieder zu Auseinandersetzungen kommen würde. Zu unterschiedlich war ihr Menschenbild, zu groß die Rolle, die Gott in Bernhards Leben spielte. Er war den Nazis ein Dorn im Auge, und bald behandelten sie ihn wie einen Feind. Dass er es dann auch noch wagte, öffentlich für die verfolgten Juden zu beten, war den Machthabern Grund genug, Bernhard ins Gefängnis zu werfen - was allerdings nichts an Bernhards Überzeugungen und seinem festen Willen, für diese einzustehen, änderte.