Der Satz "Wir leben zu aufregenden Zeiten!" ist am Ende der 80er Jahre dieses Jahrhunderts fast ein Gemeinplatz geworden, doch mindert dies nicht seinen Wahrheitsgehalt, wenn wir uns als Zeugen des einzigartigen histori schen Prozesses einer dramatischen politischen Veränderung in allen soziali stischen Gesellschaften des Ostens begreifen. Veränderungen in dieser Reichweite vergrößern den "Hunger" nach Informa tionen über die betroffenen Länder und ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit, die so plötzlich und unmittelbar für uns zugänglich geworden ist. Ein besonderes Informationsbedürfnis gilt selbstverständlich der DD- auch seinem Bildungssystem, das sich verglichen mit dem der Bundesrepublik Deutschland so ganz anders darstellt, sich so der Beurteilung unserer Erfah rungen und Deutungsmuster nicht ohne weiteres erschließt. Die DDR-Bildungsforschung ist in der Bundesrepublik Deutschland so etwas wie ein "weißer Fleck auf der Forschungslandkarte", wenn einmal von den ständigen Versuchen eines Systemvergleichs abgesehen wird (vgl. dazu Armin Hegelheimer u.a.). Diese Fragestellung gilt insbesondere dann, wenn nach "inneren" Problemen gefragt wird, die sich aus der Durchsetzung von Leit bildern eines zentralistisch-bürokratischen politischen Systems und der Struk tur seiner Subsysteme herleiten. Die hier vorgelegte Arbeit ist vor der politischen Wende in der DDR ent standen, für den Verfasser bedeutete das beachtliche Schwierigkeiten im me thodologischen Zugriff, der Erschließung der Quellen, ihrer Interpretation sowie in einer unvoreingenommenen Diskussion mit den Fachkollegen der DDR.
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