Daß das Geheimnis der Erlösung Erinnerung heißt und daß Vergessen das Exil verlängert, ist ein Schlüsselsatz jüdischen Denkens und Glaubens. Er steht in Yad Vashem, der Gedenkstätte in Jerusalem für die sechs Millionen von Deutschen ermordeten Juden. Was, vor allem aber: wie erinnern Täter und Opfer den Holocaust, die millionenfache Ermordung? Welchen Ausdruck findet das Gedächtnis, die Erinnerung? James E. Youngs 'Beschreiben des Holocaust' ist der erste systematische Versuch, das Erzählen vom Holocaust darzustellen - und Erzählen umfaßt hier jede Form der Vermittlung des Geschehens: Tagebücher und Erinnerungen, Märchen, Novellen und Romane, das dokumentarische Theater, israelische Lyrik, den Dokumentationsfilm 'Shoah' - Young deutet hier die Körper- und Sprachgestik der Zeugen, die das Grauen der Vernichtungslager überlebten - und die Architektonik der Gedenkstätten in Yad Vashem, im Babi Yar Park in Denver, in Auschwitz, Bergen-Belsen, Neuengamme. Sein Bemerkenswertes Buch deckt verborgene Analogien auf, macht Differenzen in den verschiedenen Gedenkstätten sichtbar, die man bislang nicht zusammensah. 'Beschreiben des Holocaust' ist nicht nur in Amerika zu einem Standardwerk der Holocaust-Forschung geworden; die Originalausgabe erhielt den Preis 'Choice Outstanding Academic Book of 1989'.
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