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Ein Tag Altenheim kostet 180 EUR, ein Tag Kreuzfahrt nur 120 EUR.
Ich habe das mal meiner Tochter gesagt.
«Man muss das Leben genießen, solange man noch krauchen kann! Wer weiß, wie lange es noch geht ohne Pflegekraft? Meine Freundin Gertrud spricht ja schon seit Jahren von Busfahrten und Kluburlaub! Die spinnt doch! Da pullern Kinder ins Wasser und man muss den ganzen Tag Ententanz machen. Nicht mit Renate Bergmann, ich spendierte uns einen richtjen Urlaub.
Also sind wir los und haben eine Kreuzfahrt gemacht. Die fahren gar nicht über Kreuz, sondern eine große Schleife. Wussten Sie das?
Wir haben jedenfalls viel erlebt. Ich habe den ganzen Schrank voll mit neuen flauschigen Handtüchern, und im Froster ist Dauerwurst vom Büfett für bis Ostern hin!»
Ich habe das mal meiner Tochter gesagt.
«Man muss das Leben genießen, solange man noch krauchen kann! Wer weiß, wie lange es noch geht ohne Pflegekraft? Meine Freundin Gertrud spricht ja schon seit Jahren von Busfahrten und Kluburlaub! Die spinnt doch! Da pullern Kinder ins Wasser und man muss den ganzen Tag Ententanz machen. Nicht mit Renate Bergmann, ich spendierte uns einen richtjen Urlaub.
Also sind wir los und haben eine Kreuzfahrt gemacht. Die fahren gar nicht über Kreuz, sondern eine große Schleife. Wussten Sie das?
Wir haben jedenfalls viel erlebt. Ich habe den ganzen Schrank voll mit neuen flauschigen Handtüchern, und im Froster ist Dauerwurst vom Büfett für bis Ostern hin!»
Besser als Bus fahren / Online-Omi Bd.8, Renate Bergmann
Die Online-Omi Renate Bergmann ist 82 Jahre alt. Nach dem zweiten Weltkrieg war sie Trümmerfrau und Reichsbahnerin. Vier Männer hat sie bereits überlebt: Otto, Franz, Wilhelm und Walter. Nun lebt Renate Bergmann alleine und hat alle Hände voll zu tun die vier Gräber ihrer verstorbenen Männer zu hegen und zu pflegen. Ihre Tochter Kirsten ist 50 Jahre alt, lebt im Sauerland und ist Tiertherapeutin. Ihr Lebensstil entspricht so gar nicht den Vorstellungen von Renate Bergmann, denn Kirsten ist Veganerin und beschäftigt sich mit Esoterik.In Sachen Haushalt macht Renate Bergmann so schnell keiner etwas vor. Ihre Weisheiten, Ideen, Ratschläge und Rezepten können alle Fans der Online-Omi nun in ihrem Haushalts- und Kochbuch „Das kann man doch noch essen“ nachlesen.
Im neuesten Buch Besser als Bus fahren dürfen wir Renate Bergmann an Bord der Queen Mary 2 begleiten. Mit ihrer besten Freundin Gertrud Potter fährt sie gerne ein- bis zweimal pro Jahr in Urlaub. Solange sie noch fit genug ist, lässt sie es sich nicht nehmen zu verreisen. Diesmal machen die beiden Rentnerinnen eine Kreuzfahrt und erleben viel Aufregendes wie auch Verwunderliches…
Kunstfigur Renate Bergmann
Renate Bergmann ist das Pseudonym des deutschen humoristischen Schriftstellers Torsten Rohde, unter dem er seine Werke veröffentlicht. Der 43-jährige hat BWL studiert und arbeitete als Controller. Die Idee für seine Figuren allen voran die Online-Omi Renate Bergmann kam ihm bei Familienfesten. Im Januar 2013 trat Renate Bergmann das erste Mal im Netz in Erscheinung. Im Juli 2014 erschien dann mit „Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker“ das erste Buch mit der rüstigen Rentnerin in der Hauptrolle. Auf den SPIEGEL-Bestseller folgten bis dato fünf weitere satirische Romane mit Renate Bergmann und im Sommer 2017 gibt es mit Besser als Bus fahren noch mehr Heiteres für lustige Lesestunden.Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.01.2018NEUE REISEBÜCHER
Für die Tasche Das Altersheim ist zu teuer, 180 Euro am Tag, behauptet Renate Bergmann, 82 Jahre alt. Da gehe sie doch lieber auf Kreuzfahrt - 120 Euro am Tag. Und so berichtet die "Online-Omi" von ihren Erlebnissen eben dort, erst auf Twitter, dann in Büchern, jetzt ist wieder eines erschienen. Natürlich ist das alles viel zu schön, um wahr zu sein: Renate gibt es gar nicht, und die (allerdings wirklich sehr erfolgreichen) Bücher schreibt ein Mann. Torsten Rohde heißt der und ist nur halb so alt wie sein Alter Ego, gerade mal knapp über vierzig. Reichlich naiv hat er die reisende Rentnerin und ihre mitreisende Freundin Gertrud gezeichnet, aber andererseits hilft genau das dem Verständnis. Wo Oma Renate nicht versteht oder nicht verstehen will, fragt sie nach. Und so erklärt das Buch uns das Chipkartensystem auf dem Kreuzfahrtschiff oder den Arztbesuch (Die Damen erwarten einen jungen Schiffsarzt, es kommt aber eine Frau. "Gertrud knöpfte enttäuscht ihr Nachthemd wieder zu und ließ sich den Blutdruck messen.") Und der Blick der deutschen Pensionärin ist erstaunlich gelungen. Bilder wie "ein Gedränge wie nach der Wende, als es das Begrüßungsgeld gab" oder ein Exkurs über das Seniorenschwimmen zu Hause sind immer parat. Den Laptop nennt sie "Klappcomputer", und im Fernsehen auf der Kabine sucht sie vergeblich Pfarrer Fliege. Offenbar ist das Sujet Kreuzfahrt ideal für eine Auseinandersetzung der Generationen. Das Bild, das hier ein Mittvierziger von den Senioren unserer Tage zeichnet, ist schmeichelhaft bis bizarr, er gibt seiner erfundenen Oma in fast jeder Szene ein Glas Korn, aber auch stets ein gutes Herz. Dies ist Reise-Trash-Literatur der besseren Sorte. Und ob erfunden oder nicht: Hape Kerkeling wurde für seinen Horst Schlämmer doch auch nur geliebt.
tlin.
Renate Bergmann: "Die Online-Omi legt ab". Rororo, 230 Seiten, 9,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für die Tasche Das Altersheim ist zu teuer, 180 Euro am Tag, behauptet Renate Bergmann, 82 Jahre alt. Da gehe sie doch lieber auf Kreuzfahrt - 120 Euro am Tag. Und so berichtet die "Online-Omi" von ihren Erlebnissen eben dort, erst auf Twitter, dann in Büchern, jetzt ist wieder eines erschienen. Natürlich ist das alles viel zu schön, um wahr zu sein: Renate gibt es gar nicht, und die (allerdings wirklich sehr erfolgreichen) Bücher schreibt ein Mann. Torsten Rohde heißt der und ist nur halb so alt wie sein Alter Ego, gerade mal knapp über vierzig. Reichlich naiv hat er die reisende Rentnerin und ihre mitreisende Freundin Gertrud gezeichnet, aber andererseits hilft genau das dem Verständnis. Wo Oma Renate nicht versteht oder nicht verstehen will, fragt sie nach. Und so erklärt das Buch uns das Chipkartensystem auf dem Kreuzfahrtschiff oder den Arztbesuch (Die Damen erwarten einen jungen Schiffsarzt, es kommt aber eine Frau. "Gertrud knöpfte enttäuscht ihr Nachthemd wieder zu und ließ sich den Blutdruck messen.") Und der Blick der deutschen Pensionärin ist erstaunlich gelungen. Bilder wie "ein Gedränge wie nach der Wende, als es das Begrüßungsgeld gab" oder ein Exkurs über das Seniorenschwimmen zu Hause sind immer parat. Den Laptop nennt sie "Klappcomputer", und im Fernsehen auf der Kabine sucht sie vergeblich Pfarrer Fliege. Offenbar ist das Sujet Kreuzfahrt ideal für eine Auseinandersetzung der Generationen. Das Bild, das hier ein Mittvierziger von den Senioren unserer Tage zeichnet, ist schmeichelhaft bis bizarr, er gibt seiner erfundenen Oma in fast jeder Szene ein Glas Korn, aber auch stets ein gutes Herz. Dies ist Reise-Trash-Literatur der besseren Sorte. Und ob erfunden oder nicht: Hape Kerkeling wurde für seinen Horst Schlämmer doch auch nur geliebt.
tlin.
Renate Bergmann: "Die Online-Omi legt ab". Rororo, 230 Seiten, 9,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Online-Omi Renate sorgt wieder für grandiose Unterhaltung!« lazyliterature.de »Deutschlands bekannteste Twitter-Omi.« BILD