Gehört die Türkei in die EU? Diese Frage spaltet die Europäer, rührt sie doch an das Selbstverständnis der Union. Berlin zählt zu den großen Skeptikern. Doch dagegen wendet sich der CDUAußenpolitiker Ruprecht Polenz. Er erklärt mit Nachdruck: Die Türkei hat eine faire Chance auf Vollmitgliedschaft verdient. Für beide Seiten böte das nur Vorteile - vorausgesetzt, Ankara erfüllt die harten Kriterien für einen Beitritt.Die Mitgliedschaft wäre ein deutliches Signal an die in der EU lebenden Türken, aber auch an andere muslimische Länder: Das europäische Verständnis von Rechtsstaat, Menschenrechten und Demokratie ist mit dem Islam vereinbar - Europa setzt auf Partnerschaft statt auf einen 'Kampf der Kulturen'. Und geostrategisch ist die Mitgliedschaft der Türkei ohnehin ein Gewinn für die EU.Ruprecht Polenz kritisiert die Idee, der Türkei eine Privilegierte Partnerschaft anstelle der Mitgliedschaft anzubieten - und widerlegt überzeugend die Argumente der Beitrittsgegner.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Hocherfreut nimmt Michael Thumann dieses Buch des CDU-Politikers zur Kenntnis, das seinem Eindruck zufolge allen Gegnern eines EU-Beitritts der Türkei "Seite für Seite" die Argumente aus der Hand schlägt. Auch gelingt Ruprecht Polenz aus seiner Sicht das Kunststück, tatsächlich noch mit neuen Argumenten aufzuwarten. Brisanz bekommt das Buch für den Kritiker auch, weil sich Polenz mit seinem Plädoyer gegen Angela Merkels Idee einer "priviligierten Partnerschaft" stellt. Besonders schlagend findet der Kritiker das Argument, die EU sei keine Gemeinschaft christlicher Länder sondern freiheitlich verfasster Demokratien.
© Perlentaucher Medien GmbH
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