Nach dem Smartphone rollt mit den sogenannten "Wearables" die nächste große Technologiewelle auf uns zu. "Technik zum Anziehen" gilt als wesentlicher Zukunftstrend. Die ersten Vertreter dieser neuen Gerätegattung kommen als Smartwatch oder Fitnessarmband in unser Leben und bringen ein zentrales Versprechen mit: Durch die Vermessung des eigenen Lebens kann jeder von uns zum besseren Menschen werden. Fitter, konzentrierter und erfolgreicher durch den Einsatz von Technik? Tatsächlich kann die laufende Rückmeldung der eigenen (In-)Aktivität oder der Vergleich mit anderen Nutzern helfen, den inneren Schweinehund zu besiegen.
Thomas R. Köhler spürt in seinem neuen Buch dem Trend zur Selbstvermessung nach - auch im Selbsttest. Binnen weniger Monate hat er mehr als 10 Kilo abgenommen und fühlt sich mit Mitte 40 fit wie nie zuvor. Er zeigt aus erster Hand, was wirklich dran ist am Hype um Smartwatches und Fitnessarmbänder, wie man die beste Lösung für die individuellen Bedürfnisse auswählt und wie man diese zum eigenen Vorteil richtig einsetzt - ohne die Nachteile durch die Datensammelei von Versicherungen, Arbeitgebern und App-Anbietern befürchten zu müssen.
Nutzen Sie die Technologie richtig und ohne Furcht vor Datenklau.
Thomas R. Köhler spürt in seinem neuen Buch dem Trend zur Selbstvermessung nach - auch im Selbsttest. Binnen weniger Monate hat er mehr als 10 Kilo abgenommen und fühlt sich mit Mitte 40 fit wie nie zuvor. Er zeigt aus erster Hand, was wirklich dran ist am Hype um Smartwatches und Fitnessarmbänder, wie man die beste Lösung für die individuellen Bedürfnisse auswählt und wie man diese zum eigenen Vorteil richtig einsetzt - ohne die Nachteile durch die Datensammelei von Versicherungen, Arbeitgebern und App-Anbietern befürchten zu müssen.
Nutzen Sie die Technologie richtig und ohne Furcht vor Datenklau.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2018Richtig optimiert
Was ein Leben mit Smartwatch verändern kann
Internetanwendungen und Smartphones haben das Leben stark verändert und tun dies weiter. Die Auswirkungen auf praktisch jeden Teil unseres Arbeits- und Privatlebens sind erlebte Realität. Ein Leben ohne Smartphone? Für viele ist es heute kaum noch vorstellbar. Aber brauchen wir wirklich mit Smartwatch oder Fitnessarmband die nächste technische Innovation am Körper?
Seitdem das Internet laufen lernte, beschäftigt sich Thomas Köhler mit dem wichtigsten Treiber des 21. Jahrhunderts, dem digitalen Wandel - als Unternehmer, Autor und Hochschuldozent. Sein erstes Start-up gründete er schon 1995 als "Uni-Spin-off". Heute berät er Unternehmen auf dem Weg in die vernetzte Zukunft, und er schreibt Bücher. Sein jüngstes Werk heißt "Besser leben mit Hightech". In ihm spürt Köhler dem Trend zur Selbstvermessung nach. Er beschreibt, wie man die beste technische Lösung für seine individuellen Bedürfnisse auswählt und wie man diese zum eigenen Vorteil richtig einsetzt, ohne Nachteile durch das Datensammeln zum Beispiel von Versicherungen, Arbeitgebern und App-Anbietern befürchten zu müssen. Insofern bietet das Buch hilfreiche Praxistipps für alle diejenigen, die sogenannte "Wearables" richtig und ohne Furcht nutzen wollen.
Aber es bleibt nicht bei den Tipps. Köhler ordnet das Phänomen der Selbstoptimierung auch gesellschaftlich ein. Denn die Verschmelzung von Mensch und Maschine ist nur eine Facette dessen, was unter dem Schlagwort "Transhumanismus" als neue philosophische Denkrichtung propagiert wird. Das Ziel der meisten Transhumanisten lässt sich am besten mit dem Wunsch nach einem fortdauernden Leben bei bester Gesundheit zusammenfassen.
Und die Versprechen der Anbieter sind verlockend: Durch die Vermessung des eigenen Lebens könne jeder zum besseren Menschen werden. Fitter, konzentrierter und erfolgreicher durch den Einsatz von Technik? Funktioniert das aber tatsächlich? Kann die laufende Rückmeldung der eigenen (In-)Aktivität oder der Vergleich mit anderen Nutzern tatsächlich dabei helfen, den inneren Schweinehund zu besiegen? Darauf versucht Köhler in einem sehr persönlich gehaltenen Buch Antworten zu geben.
Auch ein Blick auf mögliche künftige Produktentwicklungen wird gewagt: Was kommt nach Smartphone, Fitnessarmband und Smartwatch? Wäre es nicht naheliegend, an "Smart Clothing", sogenannte intelligente Kleidung, zu denken; warum nicht die Funktionalitäten, die bisher am Arm getragen wurden, gleich in die Kleidung einbauen? Einige Marktforscher und Unternehmensberater sehen hier zukünftig einen enormen Markt entstehen. Fertigungstechnisch ist es längst möglich, bestimmte Sensoren auch so zu produzieren, dass sie Waschgänge überstehen.
Köhler aber ist angesichts des Margendrucks in der Branche skeptisch. Weiter als die Bekleidungsbranche sei die Schmuck- und Accessoireindustrie. Ringe, die in bestimmten Farben leuchten, wenn Nachrichten auf dem Smartphone eingehen, Ohrringe oder besser Ohrclips, die den Schlaf der Trägerin (oder des Trägers) messen, sind auf dem Markt oder mindestens angekündigt. Das Zugangskontrollsystem eines schwedischen Technologiezentrums wird schon als Chip unter der Haut eingesetzt.
In Analogie dazu lassen sich noch andere Anwendungsfälle denken: Konzepte und Entwicklungsprojekte, die derzeit diskutiert werden und oft im Selbstversuch vom Erfinder erprobt werden, beschäftigen sich mit zum Teil aufwendigen Systemen, deren Rechnerleistung sich aus körpereigener Energie speist und die bei Bedarf eine Art Displayanzeige oder Bedienfeld durch die Haut - zum Beispiel des Unterarms - durchscheinen lassen können. Das Buch beschreibt aber keine dystopische Zukunft. Köhlers Buch nimmt den Leser an die Hand. Er beschreibt, was heute funktioniert und worauf man kritisch blicken muss, in der Gegenwart und in der Zeit, die kommt.
CARSTEN KNOP
Thomas Köhler: Besser leben mit Hightech. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt, 2017, 200 Seiten, 19,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was ein Leben mit Smartwatch verändern kann
Internetanwendungen und Smartphones haben das Leben stark verändert und tun dies weiter. Die Auswirkungen auf praktisch jeden Teil unseres Arbeits- und Privatlebens sind erlebte Realität. Ein Leben ohne Smartphone? Für viele ist es heute kaum noch vorstellbar. Aber brauchen wir wirklich mit Smartwatch oder Fitnessarmband die nächste technische Innovation am Körper?
Seitdem das Internet laufen lernte, beschäftigt sich Thomas Köhler mit dem wichtigsten Treiber des 21. Jahrhunderts, dem digitalen Wandel - als Unternehmer, Autor und Hochschuldozent. Sein erstes Start-up gründete er schon 1995 als "Uni-Spin-off". Heute berät er Unternehmen auf dem Weg in die vernetzte Zukunft, und er schreibt Bücher. Sein jüngstes Werk heißt "Besser leben mit Hightech". In ihm spürt Köhler dem Trend zur Selbstvermessung nach. Er beschreibt, wie man die beste technische Lösung für seine individuellen Bedürfnisse auswählt und wie man diese zum eigenen Vorteil richtig einsetzt, ohne Nachteile durch das Datensammeln zum Beispiel von Versicherungen, Arbeitgebern und App-Anbietern befürchten zu müssen. Insofern bietet das Buch hilfreiche Praxistipps für alle diejenigen, die sogenannte "Wearables" richtig und ohne Furcht nutzen wollen.
Aber es bleibt nicht bei den Tipps. Köhler ordnet das Phänomen der Selbstoptimierung auch gesellschaftlich ein. Denn die Verschmelzung von Mensch und Maschine ist nur eine Facette dessen, was unter dem Schlagwort "Transhumanismus" als neue philosophische Denkrichtung propagiert wird. Das Ziel der meisten Transhumanisten lässt sich am besten mit dem Wunsch nach einem fortdauernden Leben bei bester Gesundheit zusammenfassen.
Und die Versprechen der Anbieter sind verlockend: Durch die Vermessung des eigenen Lebens könne jeder zum besseren Menschen werden. Fitter, konzentrierter und erfolgreicher durch den Einsatz von Technik? Funktioniert das aber tatsächlich? Kann die laufende Rückmeldung der eigenen (In-)Aktivität oder der Vergleich mit anderen Nutzern tatsächlich dabei helfen, den inneren Schweinehund zu besiegen? Darauf versucht Köhler in einem sehr persönlich gehaltenen Buch Antworten zu geben.
Auch ein Blick auf mögliche künftige Produktentwicklungen wird gewagt: Was kommt nach Smartphone, Fitnessarmband und Smartwatch? Wäre es nicht naheliegend, an "Smart Clothing", sogenannte intelligente Kleidung, zu denken; warum nicht die Funktionalitäten, die bisher am Arm getragen wurden, gleich in die Kleidung einbauen? Einige Marktforscher und Unternehmensberater sehen hier zukünftig einen enormen Markt entstehen. Fertigungstechnisch ist es längst möglich, bestimmte Sensoren auch so zu produzieren, dass sie Waschgänge überstehen.
Köhler aber ist angesichts des Margendrucks in der Branche skeptisch. Weiter als die Bekleidungsbranche sei die Schmuck- und Accessoireindustrie. Ringe, die in bestimmten Farben leuchten, wenn Nachrichten auf dem Smartphone eingehen, Ohrringe oder besser Ohrclips, die den Schlaf der Trägerin (oder des Trägers) messen, sind auf dem Markt oder mindestens angekündigt. Das Zugangskontrollsystem eines schwedischen Technologiezentrums wird schon als Chip unter der Haut eingesetzt.
In Analogie dazu lassen sich noch andere Anwendungsfälle denken: Konzepte und Entwicklungsprojekte, die derzeit diskutiert werden und oft im Selbstversuch vom Erfinder erprobt werden, beschäftigen sich mit zum Teil aufwendigen Systemen, deren Rechnerleistung sich aus körpereigener Energie speist und die bei Bedarf eine Art Displayanzeige oder Bedienfeld durch die Haut - zum Beispiel des Unterarms - durchscheinen lassen können. Das Buch beschreibt aber keine dystopische Zukunft. Köhlers Buch nimmt den Leser an die Hand. Er beschreibt, was heute funktioniert und worauf man kritisch blicken muss, in der Gegenwart und in der Zeit, die kommt.
CARSTEN KNOP
Thomas Köhler: Besser leben mit Hightech. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt, 2017, 200 Seiten, 19,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main