Die Festschrift zur Emeritierung des Augsburger Weihbischofs Josef Grünwald, herausgegeben vom Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg, stellt auf 344 Seiten und mit zahlreichen Abbildungen die fast 200 Exponate des Museums vor, wie sie sich dem Besucher auch in der Dauerausstellung zeigen. Intensive Recherchen der drei Autorinnen Melanie Thierbach, Renate Mäder und Kathrin Rottmann in Archiven und Bibliotheken konnten dabei nicht nur grundlegende und neue Erkenntnisse zu Tage fördern, sondern auch der fast 1000-jährigen Geschichte des Augsburger Domes, mit dem viele Exponate in wechselseitiger Verbindung stehen, das eine oder andere Puzzleteil hinzufügen.Der Katalog folgt dem Konzept des Museums: So werden zunächst das ganze Bistum anhand ausgewählter Exponate präsentiert, dann die Geschichte der Augsburger Bischöfe mit exemplarischen Porträts und ihnen zuzuweisenden Objekten beleuchtet und schließlich die Bistumsheiligen Ulrich, Afra und Simpert vorgestellt. Weiter widmet sich der Katalog dem Themenbereich der Liturgie und den entsprechenden wertvollen Kunstwerken in den Kategorien "Christlicher Altar", "Liturgisches Gerät", "Liturgische Gewandung" und "Liturgische Handschrift". Einige der gezeigten liturgischen Geräte werden dabei nach wie vor im Dom verwendet. Aber auch Pretiosen aus anderen Augsburger Kirchen wie St. Ulrich und Afra oder St. Moritz runden die Sammlung ab und vermitteln wertvolle Einblicke nicht nur in die Kunstgeschichte, sondern auch in Bereiche wie Kunsthandwerk, Kirchenmusik und frommes Brauchtum des Bistums Augsburg. Die diözesane Sammlung beschränkt sich keineswegs nur auf regionales Niveau. Herausragende Stücke wie das ottonische Bronzeportal, die Funeralwaffen Kaiser Karls V. oder die beiden Ulrichsgewänder haben europäische Bedeutung. Mit dieser umfangreichen Neuerscheinung präsentiert das Diözesanmuseum Augsburg nach über elf Jahren seines Bestehens und zahlreichen Katalogen zu Sonderausstellungen nun erstmals einen ausführlichen wissenschaftlichen Bestandskatalog.