Ziel dieser Arbeit ist es, einige der wichtigsten steuerlichen Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen, denen sich die digitalisierten Unternehmen in der Europäischen Union gegenübersehen. Die von den meisten dieser Unternehmen verwendeten Geschäftsmodelle können eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Steuervorschriften spielen. Das Konzept der Betriebsstätte ist ebenfalls ein sehr wichtiger Begriff, um zu bestimmen, wo ein Unternehmen zu besteuern ist. Die genaue Definition dieses Konzepts ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die beteiligten Gerichtsbarkeiten und juristischen Personen. Darüber hinaus bleibt die Steuergerechtigkeit sehr umstritten, da es am Ende immer Gewinner, aber auch Verlierer gibt. Zu diesem Zweck arbeiten die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die EU an diesen verschiedenen durch die Digitalisierung verursachten Problemen. Die OECD hat 15 Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung entwickelt. Die Europäische Kommission hat eine kurzfristige Übergangsmaßnahme, eine 3%ige Steuer auf digitale Einnahmen, und eine langfristige Lösung, einen umfassenderen Rahmen für die Unternehmensbesteuerung, vorgeschlagen. Diese Vorschläge wurden jedoch vielfach kritisiert, insbesondere von amerikanischen multinationalen Unternehmen, die die Übergangsmaßnahme als ungerecht und diskriminierend ansehen.