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Camille Bombois (1883-1970), auf einem Schleppkahn in der Côte-d'Or im Burgund geboren und aufgewachsen, war Viehhirte, Jahrmarktathlet, Zirkusringer, Straßenarbeiter, Nachtwächter, Lastträger, Metroarbeiter, Nachtschichtangestellter in einer Druckerei in Pari- und Sonntagsmaler: Primitif Moderne, Peintre du Dimanche, Peintre du Coeur Sacré, Maître Populaire de la Réalité und wie "naive", also autodidaktische Künstler sonst noch genannt worden sind. Der deutsche, damals in Paris lebende Kunstkritiker und -händler Wilhelm Uhde (1874-1947) entdeckte ihn - drei Jahrzehnte später war Bombois…mehr

Produktbeschreibung
Camille Bombois (1883-1970), auf einem Schleppkahn in der Côte-d'Or im Burgund geboren und aufgewachsen, war Viehhirte, Jahrmarktathlet, Zirkusringer, Straßenarbeiter, Nachtwächter, Lastträger, Metroarbeiter, Nachtschichtangestellter in einer Druckerei in Pari- und Sonntagsmaler: Primitif Moderne, Peintre du Dimanche, Peintre du Coeur Sacré, Maître Populaire de la Réalité und wie "naive", also autodidaktische Künstler sonst noch genannt worden sind. Der deutsche, damals in Paris lebende Kunstkritiker und -händler Wilhelm Uhde (1874-1947) entdeckte ihn - drei Jahrzehnte später war Bombois weltberühmt: Seine heiter-optimistischen, in klaren starken Farben gehaltenen, unbekümmerte Sinnlichkeit und Freude ausstrahlenden figurativen Bilder wurden weltweit gesammelt, zuletzt sogar vom Museum of Modern Art in New York. 1955 wurde er auf der ersten "documenta" in Kassel gezeigt. Heute ist Bombois wieder vergessen. Boris Vian (1920-1959), der jazzig-anarchische französische Schriftstellerund Freund alles Randständigen, war sein Nachbar. 1952 verfasste er nach einem Besuch des Malers einen Bericht, der hier zum ersten Mal auf Deutsch erscheint, versehen mit einem Nachwort von Loel Zwecker und zahlreichen, vorwiegend farbigen Abbildungen von Werken des (wie wir finden: wunderbaren!) Malers.
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Autorenporträt
Boris Vian (1920-1959), der jazzig-anarchische französische Schriftsteller und Freund alles Randständigen, war sein Nachbar. 1952 verfasste er nach einem Besuch des Malers einen Bericht, der hier zum ersten Mal auf Deutsch erscheint.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.05.2013

Zwei, die sich fanden

1952 hat Boris Vian für die Schweizer Zeitschrift "Du" ein schönes Interview mit dem modernen Primitiven Camille Bombois geführt: Der rebellische Jazz-Schriftsteller trifft auf einen Arbeiterkünstler reinsten Wassers, der nervöse Stilist auf einen heiter-farbenfrohen Flächenmaler. Vian besucht Bombois in dessen biederer Wohnung in Paris, trifft Madame Bombois, begutachtet das bescheidene Interieur, in dem nur ein nagelneuer Fernseher auffällt. Vian wundert sich über die leeren Bilderrahmen: Zum Schutz vor der Heizungsluft hat Bombois die Bilder abgehängt. Ein Pragmatismus, der Programm ist: Bombois übt den Malerberuf so aus, wie er vorher als Knecht, Métro-Arbeiter oder Papierrollenträger geschuftet hat - als eine Art des Broterwerbs. Er erzählt Vian von seinem früheren Leben als Schausteller auf dem Jahrmarkt, seinen schwierigen Anfängen als Maler. Offenbar gefallen diese Einfachheit und Direktheit Vian, dem Sohn aus gutem Hause: Der Text strahlt heitere Gelassenheit aus. Der kleinformatige Band illustriert das Gespräch mit schönen Reproduktionen von Bombois' Bildern. Das kundige Nachwort von Loel Zwecker erläutert den Kontext: Man erfährt Wissenswertes über zwei Künstler, die - trotz Michel Gondrys Verfilmung von Vians "Der Schaum der Tage", die nun in die Kinos kommt - in Vergessenheit zu geraten drohen. (Boris Vian: "Besuch bei Camille Bombois - dem Jahrmarktartisten, Ringer und Künstler". Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Loel Zwecker. Piet Meyer Verlag, Wien 2012. 96 S., br., 12,80 [Euro]). nibe

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