Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche und europäische Literatur), Veranstaltung: Ritual und Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Als eingehende Auseinandersetzung mit dem Studienbrief "Ritual und Literatur" wird in dieser Hausarbeit die Frage beantwortet, inwieweit die Präsentation oder das Programm eines Verlages auf der Leipziger Buchmesse als Ritual zu verstehen ist. Die Jahr für Jahr unter scheinbar ähnlichen Bedingungen wiederholte Verlagspräsentation legt die Vermutung nahe, ein Sub-Ritual der Buchmesse zu sein. Dafür gilt es zunächst, die Theorie des Rituals auszumachen. Dabei liegt der Fokus auf dem von Christiane Brosius, Axel Michaels und Paula Schrodeherausgegebenen Handbuch "Ritual und Ritualdynamik". Hier interessiert etwa Studienbrief-Verfasser Burckhard Dückers Artikel über Ritualisierung, in dem es heißt, dasseine solche Bildung von programmatisch markierter Ordnung mit Alltagspraxis vom eigentlichen Gegenstand ablenken solle.Die ausgemachte Theorie wird ausführlich auf konkrete Fallbeispiele transferiert, um den Ritualgrad einer Verlagspräsentation zu bestimmen, gegebenenfalls aberauch Unterschiede zwischen Theorie und Beispiel aufzudecken. Dafür dient der Publikumsverlag Carlsen mit "3/11 - Tagebuch nach Fukushima" von Yuko Ichimura und Tim Rittmann sowie "Kimi he - Worte an dich" von Christina Plaka. Die Werke wurden 2012 und 2013 als Manga veröffentlicht, sind jedoch keine klassischen Comics. Dafür spricht nicht nur, dass der Begriff Manga für deutsche Eigenproduktionen umstritten ist. Der erste Titel besteht in erster Linie aus Tagebucheinträgen und der zweite aus abwechselnd angeordneten Skizzen und Texten, so dass man von Sonderformen der Literatur sprechen kann. Sie eignen sich besonders gut für eine Untersuchung, da sie 2012 und 2013 auf der jeweiligen Leipziger Buchmesse herausragend vorgestellt wurden und dazu viele Internetquellen existieren. Dückers Aussage bezüglich der Ablenkung aufgreifend, wird bei der Transferierung auch der Frage nachgegangen, welche Absichten und Auswirkungen die Präsentation auf der Messe hat. Da es dazu derzeit kaum Publikationen gibt, wird auf die Ergebnisse einer Befragung diverser Verlage verschiedener Unternehmensgrößen und Sortimentssparten zurückgegriffen, die der vorliegenden Arbeit anhängt.
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