Veränderung, Wandel und Krise sind allgegenwärtig und bilden den psychologischen Kern der Umgebung, der sich die Unternehmen heutzutage gegenüber sehen. In Reaktion auf den allgemeinen Wandel führen Unternehmen verstärkt organisationale Veränderungen durch. Die Mitarbeiter reagieren auf solche Veränderungen jedoch nicht immer positiv. Undurchschaubare und nicht nachvollziehbare Veränderungen lösen Angst und Hilflosigkeit aus. Unternehmen wiederum, in denen die Mitarbeiter Angst vor den Veränderungen haben oder gar aktiven Widerstand leisten, werden jedoch kaum in der Lage sein, die notwendigen Veränderungsmaßnahmen erfolgreich zu bewältigen. Für die Wissenschaft ergibt sich daraus die Frage, unter welchen Bedingungen die Mitarbeiter bereit und fähig sind, notwendige Veränderungen konstruktiv zu begleiten. Im Fokus dieser Arbeit steht das Konzept der Beteiligungskultur als eine mögliche Bedingung dafür. Das Konzept der Beteiligungskultur beschreibt, wie Beteiligung im Unternehmen praktiziert und "gelebt" wird. Unterschieden werden dabei drei Idealtypen solcher Beteiligungskulturen. Bei diesen Typen handelt es sich um die führungsgetragene Beteiligungskultur (Typ F), die institutionengetragene Beteiligungskultur (Typ I) und die mitarbeitergetragene Beteiligungskultur (Typ M). Die vorliegende Arbeit geht von diesem Konzept aus und leistet einen Beitrag zur Klärung der Frage, inwieweit Beteiligungskultur eine wichtige Voraussetzung zur erfolgreichen Bewältigung von Veränderungssituationen darstellt. Als Ansatzpunkt zur Untersuchung der Veränderungs- und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen unterschiedlicher Beteiligungskulturen werden antizipatorische veränderungsbezogene Einstellungen der Mitarbeiter gewählt. Zusätzlich soll untersucht werden, welche Mediatorvariablen in diesem Zusammenhang von Bedeutung sein könnten.