Antike römische Wirtschaftsgeschichte ist heute oft gleichzusetzen mit einer Debatte über Wirtschaftssysteme und volkswirtschaftliche Aspekte dieser Zeit. Zu römischer Zeit selbst existierte ein Begriff von Wirtschaft in dem uns geläufigen Verständnis nicht. Eine umfassende Analyse und Darstellung des römischen betriebswirtschaftlichen Denkens und entsprechender Praktiken im Handeln des einzelnen Wirtschaftsakteurs fehlte bisher. Betriebswirtschaftliches Denken und Handeln im antiken Rom schließt diese Lücke. Vorhandene Analysen beleuchteten Einzelaspekte, die aber nicht zu einem Gesamtbild zusammengefügt wurden. Ausgehend von den Schriften der römischen Agrarautoren untersucht Markus Sachs Kompetenzen wie Unternehmertum, die Führung eines dauerhaften Betriebs, die Umsetzung von Einzelvorhaben, Personalführung, Wachstumsstrategien, Transformationsdenken, Entscheidungsfindung und Beratung. Nach einer Einordnung dieser Begriffe und der erarbeiteten Ergebnisse in die römische Gedankenwelt und Wirtschaftskultur gleicht Sachs diese mit archäologischen, juristischen, epigraphischen und papyrologischen Belegen ab. Diese konzentrieren sich soweit möglich auf den römischen und italienischen Raum. Auf diese Weise entsteht ein umfassenden und lebendigen Überblick über das Wirtschaften in der römischen Antike.