Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 50,00 €
  • Gebundenes Buch

Während die diplomatische und die militärische Seite des Zweiten Weltkrieges zu den am besten erforschten Gebieten der Zeitgeschichte zählen, sind seine Auswirkungen auf die Kulturgeschichte über ein halbes Jahrhundert ein Randthema geblieben - die Fragen der »Beute« und Verschleppung von Kulturgütern eingeschlossen. Welche Behandlung Museen, Galerien und Bibliotheken, Kirchen, Schlösser und historische Denkmäler von seiten der Eroberer in den verschiedenen Phasen des Weltkrieges erfahren haben, entzog sich weitgehend der Aufmerksamkeit der öffentlichen wie wissenschaftlichen Diskussion. Im…mehr

Produktbeschreibung
Während die diplomatische und die militärische Seite des Zweiten Weltkrieges zu den am besten erforschten Gebieten der Zeitgeschichte zählen, sind seine Auswirkungen auf die Kulturgeschichte über ein halbes Jahrhundert ein Randthema geblieben - die Fragen der »Beute« und Verschleppung von Kulturgütern eingeschlossen. Welche Behandlung Museen, Galerien und Bibliotheken, Kirchen, Schlösser und historische Denkmäler von seiten der Eroberer in den verschiedenen Phasen des Weltkrieges erfahren haben, entzog sich weitgehend der Aufmerksamkeit der öffentlichen wie wissenschaftlichen Diskussion. Im Zeichen des sich versöhnenden Europas ringen die Regierungen seit Jahren um die Rückgabe einst verschleppter Kulturgüter - bislang vergeblich. Parallel zur großen Politik veränderten sich jedoch die Forschungsperspektiven sehr zum Positiven: Die Umbrüche in Osteuropa ebneten den Wissenschaftlern den Zugang zu bislang verschlossenen Archiven und eröffneten gänzlich neue Möglichkeiten der Recherche. Jenseits der oft spektakulären, medienwirksamen »Schatzsuche« und der ausschließlichen Konzentration auf die deutschen Kulturgutverluste beschäftigt sich seit 1993 ein Forschungsprojekt des Landes Bremen an der Forschungsstelle Osteuropa (Universität Bremen) mit dem NS-Kunstraub in der Sowjetunion. Erklärtes Ziel der von Prof. Dr. Wolfgang Eichwede geleiteten Arbeitsgruppe war und ist die systematische Erforschung des Schicksals verschleppter sowjetischer Kulturgüter während des Zweiten Weltkrieges und danach. In internationaler Zusammenarbeit haben die beteiligten Wissenschaftler eine Fülle von deutschen, russischen, ukrainischen und amerikanischen Dokumenten erschlossen, in Bremen zusammengeführt und hier zum Teil erstmals ausgewertet. Mit dem vorliegenden Sammelband legt die Arbeitsgruppe erste Ergebnisse ihrer mehrjährigen Archivrecherchen vor. Die Beiträge beleuchten analog zum Geschichtsverlauf drei Themenschwerpunkte: Die Verschleppungen sowjetischer Kulturgüter durch den NS-Staat nach Westen, die Evakuierungen und Verlusterfassungen in der Sowjetunion sowie die Rückführungen durch die USA. 11 Karten und 72 Abbildungen illustrieren die Beschlagnahmungen und Abtransporte von Bibliotheken, die Wiederentdeckung der Kulturgüter in süddeutschen Schlössern und Klöstern sowie den Prozeß der Restitution über die amerikanischen »Collecting Points«.