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  • Buch mit Leinen-Einband

Die Architektur Chinas ist ein Zweig der chinesischen Kultur, der dem Publikum im Westen bis heite nur anhand von Palästen und Sakralbauten vorgeführt wurde. Dieses Buch mit historischen und ethnologischen Texterläuterungen eröffnet dem Leser Einblick in die Alltagsarchitektur Chinas und zeigt die Ästhetikprinzipien der chinesischen Kultur auf.Das Buch basiert auf einem Dokumentationsprojekt des Jiangsu Kunstverlages (Nanjing), getragen von dem Wunsch, ein neues Bewusstsein für das chinesische Kulturerbe zu schaffen und der Denkmalpflege den Weg zu bereiten. Seit Beginn der 1990er Jahre…mehr

Produktbeschreibung
Die Architektur Chinas ist ein Zweig der chinesischen Kultur, der dem Publikum im Westen bis heite nur anhand von Palästen und Sakralbauten vorgeführt wurde. Dieses Buch mit historischen und ethnologischen Texterläuterungen eröffnet dem Leser Einblick in die Alltagsarchitektur Chinas und zeigt die Ästhetikprinzipien der chinesischen Kultur auf.Das Buch basiert auf einem Dokumentationsprojekt des Jiangsu Kunstverlages (Nanjing), getragen von dem Wunsch, ein neues Bewusstsein für das chinesische Kulturerbe zu schaffen und der Denkmalpflege den Weg zu bereiten. Seit Beginn der 1990er Jahre bereisen Fotografen die Provinzen Chinas, um die traditionellen Häuser un d Höfe aufzunehmen, wissenschaftlich begleitet von Historikern, Architekten und Kunstexperten. Das Buch zeigt eindrucksvolle Bilder, die in Thematik und in der Kunst der Fotografie die Ideen der chinesischen Architektur präsentieren und dem Fachmann wie dem Laien wesentliche Informationen über die technischen Aspekte vermitteln. Faszinierend ist der Reichtum mit höchster Kunstfertigkeit gestalteter dekorativer Elemente, die integraler Bestandteil der traditionellen Bauwerke waren und Alltagsleben und Kultur der Menschen in China abbilden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.07.2002

Im Grunde wissen wir über die traditionelle chinesische Baukunst nicht mehr als unsere Vorfahren, die vor dreihundert Jahren in "Chinoiserien" zu schwelgen begannen. Das bestätigt auch der Bildband, den die Sinologin Almut E. I. Bettels und der Fotograf Li Yuxiang vorlegen ("Traditionelle Baukunst in China". Benteli Verlag, Wabern/Bern 2002. 240 S., Abb., geb., 65,- [Euro]): Zierlich geschweifte Dächer mit unendlich vielen Spitzen, wie sie das Rokoko so eifrig imitierte, magische kreisrunde Portale, durch die man in opak dämmernde Räume blickt, in denen hartlackige zierliche Möbel blitzen, hölzerne Intarsien und Ziergitter mit unendlich fragilem labyrinthischem Dekor, züngelnde Drachen und lächelnde Fratzen, die weniger archaisch denn uralt-vornehm anmuten. Lesend wird man aufgeklärt: daß diese hochartifizielle Baukunst sich in Jahrtausenden und durch das Miteinander von mehr als fünfzig ethnischen Gruppen herausbildete und daß trotz aller Unterschiedenheit das Unfaßbare gelang, einem Riesenland von 9,6 Millionen Quadratkilometern eine verbindliche einheitliche und symbolgeladene Baukunst zu schenken. Grundlegend dafür waren der Konfuzianismus und der Taoismus - ein naturverbundenes, organisches Bauen fördernd der erste, Hierarchie und Verfeinerung stiftend der zweite. Gemeinsam ist ihnen die tiefe Verbundenheit mit dem Glauben an und dem Respekt vor höheren Wesen, Geistern und Dämonen. Daß mit der unermüdlichen Nennung des im hiesigen aktuellen Bauen so vielzitierten und mißverstandenen "fengshui" die Autorin wohl ihren Tribut an den Buchhandel entrichtete, fällt kaum ins Gewicht. Die vorgestellten Bauwerke entstammen überwiegend den Epochen der Ming- (1368 bis 1644) und der Quing-Dynastie (1644 bis 1911). Die Hochblüte chinesischer Architektur verkörpernd, folgen sie noch immer den beiden ersten Grundmotiven allen Bauens in China - Höhle und Hof. Zu welcher Eleganz und Schwerelosigkeit sie samt der angelagerten Symbolik fanden, zeigt ein Bauwerk wie die Chengyang-Brücke (unser Bild). Ihre Pfeiler sind Kanus nachgebildet, ihre Pavillons symbolisieren Feldfrüchte und vereinen sich im Fernblick zum erwünschten Eindruck eines rot, gelb und jadegrün schimmernden Drachens, der den Fluß überquert. Der unverkennbar melancholische Stich der Schwarzweißbilder läßt eine bedrückende Wahrheit aufscheinen: China, entschlossen, zu einer der modernsten Nationen der Welt zu werden, entledigt sich zunehmend seines baulichen Erbes. (bat.)

Foto aus dem besprochenen Band
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