Ein Lieblingsthema: Frauen, die Männer zerstören. Wem ist schon jemals eine Femmes fatale außerhalb der Literatur oder dem Kino begegnet? Betty soll angeblich amoralisch sein, nur weil ihr alles egal ist. Als Ehefrau eines Mannes, der sie kaum beachtet, dem es egal ist, ob sie sich herumtreibt,
solange sie der bürgerlichen Tradition treu bleibt, für den Nachwuchs zu sorgen. Es ist ein Aufbegehren…mehrEin Lieblingsthema: Frauen, die Männer zerstören. Wem ist schon jemals eine Femmes fatale außerhalb der Literatur oder dem Kino begegnet? Betty soll angeblich amoralisch sein, nur weil ihr alles egal ist. Als Ehefrau eines Mannes, der sie kaum beachtet, dem es egal ist, ob sie sich herumtreibt, solange sie der bürgerlichen Tradition treu bleibt, für den Nachwuchs zu sorgen. Es ist ein Aufbegehren in der Teilnahmslosigkeit. Das Gemüt eher stoisch angesichts der Unausweichlichkeit. Es ist, als treibe sie in einem Fluß und finde keine Anlegestelle, stoße hier mal an, dann da und werde von der unausweichlich Strömung zum Sterben gerissen. Mag sie physisch wie psychisch krank erscheinen, muß sie jedoch erst einmal die Haftung überwinden, die eine Frau in einer konventionellen Ehe einbindet. Georges Simenon beschreibt den faszinierenden Abstieg einer Frau, deren Abwendung Verachtung, Scham und Mitgefühl hervorbringen. Sie scheitert an sich und läßt es zu, indem sie nur scheinbar Rache nimmt.