»Wer Russland heute verstehen will, sollte Norris von Schirach lesen.« Viktor Jerofejew - Nach dem hochgelobten Debütroman »Blasse Helden« der zweite Roman des Autors
Als Wladimir Putin im Januar 2000 Staatspräsident wird, verlässt der reich gewordene Rohstoffhändler Anton fluchtartig Moskau. Hinter ihm liegen acht atemraubende Jahre im postsowjetischen Raubtier-Kapitalismus, vor ihm gähnende Langeweile im gutsituierten Milieu New Yorks. Doch auch mit vierzig ist Anton noch immer ein unverbesserlicher Romantiker auf der Suche nach dem nächsten Kick. Da macht ihm ein Headhunter ein verlockendes Angebot. Anton soll im an Bodenschätzen so reichen Kasachstan mit Geld aus anonymen Quellen einen Stahlkonzern aufbauen. Der Deutsche lässt sich auf das Abenteuer ein und muss schmerzhaft erfahren, wie lokale Clans und unersättliche Eliten ihre nach dem Fall der Sowjetunion zusammengeraffte Beute skrupellos verteidigen. Trotzdem findet Anton Verbündete und schließt einen folgenschweren Pakt.
"Beutezeit" ist ein beeindruckend aktueller Roman über eine postsowjetische Gesellschaft, die im Sumpf aus Korruption und Terror versinkt. Durch die Brille seines Helden Anton erzählt von Schirach, wie in einer landschaftlich überwältigend schönen Nation Zentralasiens die globalen Auseinandersetzungen zwischen Russland, China und dem Westen um Bodenschätze, Macht und Einfluss mit den härtesten Bandagen ausgetragen werden - und wie der Einzelne dabei zerrieben wird, sollte er den kommerziellen Codes der neuen Epoche nicht folgen.
Als Wladimir Putin im Januar 2000 Staatspräsident wird, verlässt der reich gewordene Rohstoffhändler Anton fluchtartig Moskau. Hinter ihm liegen acht atemraubende Jahre im postsowjetischen Raubtier-Kapitalismus, vor ihm gähnende Langeweile im gutsituierten Milieu New Yorks. Doch auch mit vierzig ist Anton noch immer ein unverbesserlicher Romantiker auf der Suche nach dem nächsten Kick. Da macht ihm ein Headhunter ein verlockendes Angebot. Anton soll im an Bodenschätzen so reichen Kasachstan mit Geld aus anonymen Quellen einen Stahlkonzern aufbauen. Der Deutsche lässt sich auf das Abenteuer ein und muss schmerzhaft erfahren, wie lokale Clans und unersättliche Eliten ihre nach dem Fall der Sowjetunion zusammengeraffte Beute skrupellos verteidigen. Trotzdem findet Anton Verbündete und schließt einen folgenschweren Pakt.
"Beutezeit" ist ein beeindruckend aktueller Roman über eine postsowjetische Gesellschaft, die im Sumpf aus Korruption und Terror versinkt. Durch die Brille seines Helden Anton erzählt von Schirach, wie in einer landschaftlich überwältigend schönen Nation Zentralasiens die globalen Auseinandersetzungen zwischen Russland, China und dem Westen um Bodenschätze, Macht und Einfluss mit den härtesten Bandagen ausgetragen werden - und wie der Einzelne dabei zerrieben wird, sollte er den kommerziellen Codes der neuen Epoche nicht folgen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wie sich Oligarchen die Reste der Sowjetunion unter den Nagel rissen und dem Staat den Stinkefinger zeigten: Davon erzählt Norris von Schirach in "Beutezeit", seinem zweiten Roman. Rezensentin Sigrid Löffler erinnert an den noch unter dem Pseudonym "Arthur Isarin" publizierten Erstling "Blasse Helden" - Vorläufer des aktuellen Romans. Darin reist der deutsche Geschäftsmann Anton in das postsowjetisch korrumpierte Kasachstan, um die Langeweile in Krimsekt zu ertränken, bis er vor tschetschenischen Killern zurück nach Europa flieht. Löffler lobt, dass auch in "Beutezeit" viel Insider-Wissen des inzwischen in Bukarest lebenden Schirach steckt. Aber weil die kasachischen Verhältnisse unter Präsident Nasarbajew immer aus der ironisch-distanzierten Perspektive des "blasierten Gast-Schmarotzers" erzählt würden, erfahre man, so Löffler, wenig über die Verhältnisse im Land. Die Lektüre lohne maximal als "subtile Kritik am Westen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die realitätsgesättigte, intime Schilderung der Welt von Millionären und skrupellosen Unternehmern macht seinen flott geschriebenen Roman zu einer spannenden Lektüre.« BR Bayern2 "Diwan", Jochen Rack