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Erscheint vorauss. 21. Mai 2025
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Wie stellte die Literatur um 1900 den »absoluten Bewegungscharakter der Welt« (Georg Simmel) dar? Wie reflektierte sie ihn? Wie hat sie ihn kritisch begleitet, wie ihn befördert?Als der Soziologe Georg Simmel im Jahr 1900 vom »absoluten Bewegungscharakter der Welt« sprach, formulierte er eine Tendenz, die in den technischen und sozialen Beschleunigungslogiken der Moderne ebenso zum Ausdruck kam wie in ästhetischen Formaten, die sich zwischen 1870 und 1930 fundamental wandelten. Den Beiträgen dieses literaturwissenschaftlich ausgerichteten Bandes liegt vor diesem Hintergrund ein doppeltes…mehr

Produktbeschreibung
Wie stellte die Literatur um 1900 den »absoluten Bewegungscharakter der Welt« (Georg Simmel) dar? Wie reflektierte sie ihn? Wie hat sie ihn kritisch begleitet, wie ihn befördert?Als der Soziologe Georg Simmel im Jahr 1900 vom »absoluten Bewegungscharakter der Welt« sprach, formulierte er eine Tendenz, die in den technischen und sozialen Beschleunigungslogiken der Moderne ebenso zum Ausdruck kam wie in ästhetischen Formaten, die sich zwischen 1870 und 1930 fundamental wandelten. Den Beiträgen dieses literaturwissenschaftlich ausgerichteten Bandes liegt vor diesem Hintergrund ein doppeltes Erkenntnisinteresse zugrunde. Zum einen fragen die Beiträgerinnen und Beiträger danach, wie sich Bewegung um 1900 in literarischen Texten realisiert, wie sie also formensprachlich integriert, organisiert und übersetzt wird. Zum anderen richten sie den Fokus auf die unmittelbare Darstellung von Bewegung, von bewegungsaffinen, bewegungsnahen und bewegungsrelevanten Themen, Motiven und Sujets. In dieser Verschränkung wird zugleich die eminent anthropologische Dimension deutlich, die sich aus der um 1900 besonders eng gedachten Relation von Leben und Bewegung ergibt, sofern hier nur das Bewegliche lebendig erscheint und umgekehrt das Lebendige seinen zentralen Ausdruck im Beweglichen und in der Bewegung findet.
Autorenporträt
Torsten Hoffmann, geb. 1973, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart und Präsident der Internationalen Rilke-Gesellschaft. Er leitet das DFG-Projekt 'Neurechte Literaturpolitik' und forscht aktuell zu Interviews und zur Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.Veröffentlichungen u. a.: Rainer Maria Rilke (2021), Navid Kermani (Hg., 2018), Körperpoetiken. Zur Funktion des Körpers in der Dichtungstheorie des 18. Jahrhunderts (2014), Echt inszeniert. Interviews in Literatur und Literaturbetrieb (Mithg., 2014), W. G. Sebald: Auf ungeheuer dünnem Eis. Gespräche 1971-2001 (Hg., 2011).

Dirk Oschmann, geb. 1967, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Er studierte in Jena und Buffalo/USA und hatte Gastprofessuren in England und in den USA inne.Veröffentlichungen u. a.: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung (2023, 16. Aufl.), Freiheit und Fremdheit. Kafkas Romane (2021).

Thomas Schmidt, geb. 1963, ist Honorarprofessor an der Universität Heidelberg. Er leitet im Deutschen Literaturarchiv Marbach die Arbeits- stelle für literarische Museen in Baden-Württemberg. Im Rahmen seiner körper-, raum- und gedächtnisgeschichtlichen Forschungen untersucht er u. a. die Wechselbeziehung zwischen Literatur und Leibesübungen.