Die Arbeit wendet sich in systematischer Fortführung der Forschung einem zentralen Thema in Kafkas Romanen zu: Spuren von Körperlichkeit lassen sich in allen drei Romanfragmenten unter vielfältigen poetologischen Aspekten betrachten. In seinen Erscheinungsformen reduziert und reproduziert, verformt und verwandelt, kann sich der Körper nur innerhalb eines unaufhaltbaren Übergangsprozesses aus dominanten Antipolen artikulieren: Hunger und Übersättigung, Nervosität und Schlaf, Genuss und Ekel bestimmen fortwährend die Szenerie der Kafkaschen Erzählung. Im Anschluss an die Problematisierung des Identitätskonzeptes der Moderne arbeitet die Darstellung gezielt Strukturmerkmale einer poetischen Betrachtung heraus, die den menschlichen Körper als einen Ort intertextueller und intermedialer Auseinandersetzung erfasst.