In diesem Buch geht es um das Wissen und die Einstellung zum Thema Privatsphäre in Äthiopien. Privatsphäre ist der Zustand, frei von Eindringlingen zu sein, und im Kontext des Gesundheitswesens geht es um die Verantwortung eines Leistungserbringers, einen Patienten vor jeglicher Offenlegung (d. h. Entdeckung durch andere), auch unbeabsichtigt, von persönlichen Gesundheitsdaten zu schützen, indem er für die Sicherheit des Patienten und der Patientenakten sorgt. Vertraulichkeit bedeutet dagegen, dass Informationen nur denjenigen zugänglich gemacht werden, für die sie bestimmt sind. 206 Patienten (48,8 %) wussten gut über die Bedeutung der Wahrung der Privatsphäre während der ärztlichen Beratung Bescheid. Von den in die Studie einbezogenen Patienten glaubte etwa die Hälfte (n=217, 51,4 %), dass die Wahrung der Privatsphäre die Pflicht des medizinischen Personals ist. Auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Privatsphäre und Vertraulichkeit wussten nur 32 (7,6 %) den Unterschied. In der äthiopischen Verfassung heißt es, dass "jeder Mensch das Recht auf Privatsphäre hat", was auch für das Gesundheitsmanagement gilt. Informationen zu dieser Studie sind im Land jedoch nicht verfügbar, so dass es wichtig ist, sich mit der Frage der Privatsphäre zu befassen, um die Informationslücke zu schließen.
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