In Québec wird die Exposition gegenüber häuslicher Gewalt als eine Form der psychologischen Misshandlung anerkannt, die die Sicherheit und Entwicklung des Kindes gefährden kann. In Situationen häuslicher Gewalt ist die Sicherheit der Kinder daher eine Priorität der Intervention. Somit stehen die Problematik und die Forschungsfrage in Kontinuität mit dem Fortschritt der Forschung und des Wissens im Bereich der häuslichen Gewalt. Das Hauptziel dieser Diplomarbeit besteht darin, mithilfe des Konzepts der impliziten Soziologie die Bedeutung zu beobachten und zu beschreiben, die die Mitarbeiter/innen des Dienstes für Evaluation/Orientierung (EO) ihrer Praxis im Hinblick auf die Elternschaft der Personen, die hinsichtlich der Exposition gegenüber häuslicher Gewalt gemeldet wurden, geben. Wir haben uns für die Meinung der Mitarbeiter interessiert, um den Einfluss des organisatorischen Kontexts auf ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erforschen, indem wir die Praxis der Unterstützung der Elternschaft in der EO in Situationen, in denen die Betroffenen häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, in den Vordergrund stellen. Wir zogen eine nicht-probabilistische Stichprobe von acht Betreuern heran, die in der Direction de protection de la jeunesse (DPJ) arbeiten und Erfahrung in der Betreuung von Opfern haben.