Der Aufbau fängt mit der Betitelung „Christine“ an und spielt im Winter 2011/2012 in Florenz. Christine spricht mit einem Psychologen, wobei man am Anfang nicht erfährt, warum. Christine erzählt aus ihrem Leben mit Mann und dem Kind Raffael. Der überwiegende Teil der Handlung ist im Frühling 2011 in
Berlin und im Sommer 2011 in der Toskana angesiedelt, wobei immer wieder mal Rückblicke auf die…mehrDer Aufbau fängt mit der Betitelung „Christine“ an und spielt im Winter 2011/2012 in Florenz. Christine spricht mit einem Psychologen, wobei man am Anfang nicht erfährt, warum. Christine erzählt aus ihrem Leben mit Mann und dem Kind Raffael. Der überwiegende Teil der Handlung ist im Frühling 2011 in Berlin und im Sommer 2011 in der Toskana angesiedelt, wobei immer wieder mal Rückblicke auf die Kindheit und Jugend von Raffael eingeflochten sind.
Der Protagonist Raffael ist, seit er als Siebenjähriger seine geliebte Zwillingsschwester Svenja verlor, nicht mehr er selbst. Er ist traumatisiert, spricht er kein Wort mehr und ist auch für seine Eltern nicht mehr zugänglich. Seine Mutter Christine widmet sich ihm intensiv und vernachlässigt darüber ihren Mann Karl, sodass die Ehe in den Strudel einer Krise gerät. Als die Atmosphäre in der Familie sich ständig verschlechtert und Christine mit Raffael nicht vorankommt, geben die Eltern den Jungen in ein Internat, aus dem er -wie man später erfährt – vom Direktor missbraucht wurde und nach der Mittleren Reife verschwunden ist. Der Kontakt zu seinen Eltern ist dadurch abgebrochen. Raffael taucht dann im Frühjahr 2011 in Berlin auf, wo er sich bei einer älteren Dame ein Zimmer mietet. Er verdient seinen Lebensunterhalt mit Aushilfsjobs und trinkt Alkohol bis zur Besinnungslosigkeit. Er ist intelligent, aber auch völlig impulsiv und unberechenbar und wird zur Gefahr für seine Mitmenschen. Die Protagonisten Christine kommt dann im Sommer 2011 in Italien wieder auf und es gibt ein Wiedersehen mit Kommissar Donato Neri, (der schon in den anderen Büchern von Sabine Thiesler vorkam). Christine hatte geerbt und sich mit ihrem Mann Karl in der Toskana ein Castelleto gekauft, renoviert und als Hotel wieder aufgemacht. Sie haben noch eine Tochter „Stella“ bekommen und denken nicht mehr an ihren Sohn Raffael. Eines Tages taucht aber ebendieser bei ihnen auf.
Raffael versucht dort, sein gewalttätiges Leben weiter auszuleben und zieht somit seine Eltern und seine Schwester mit in seine Taten hinein. Durch viel Zuwendung, bringt er seine kleine Schwester auf seine Seite und damit die Eltern zur Verzweiflung. Als dann ihr Kindermädchen ermordet im Zimmer aufgefunden wird, vermutet der Vater, dass es Raffael gewesen ist, da sein Messer bei der Leiche im Zimmer lag. Allerdings hat auch Vater Karl allen Grund, die Leiche verschwinden zu lassen, da er ein Verhältnis mit ihr hatte, welches Christine nicht erfahren darf. So lassen sie die Leiche verschwinden.
Die Charaktere wurden von Frau Thiesler detailgerecht beschrieben. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Allerdings war das Ende sehr abrupt und auch nicht nachvollziehbar. Das Buch war stellenweise spannend, allerdings hat der Tiefgang doch sehr gefehlt. Die Geschichte um Raffael und seine Zwillingsschwester wurde zwar aufgeklärt, aber seine Motive bleiben mehr oder weniger im Dunkeln.
Schade, im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass es bessere Bücher gibt und die ersten vier Bücher von Frau Thiesler wesentlich besser waren.