Die ersten Zeichen eines bewußten Gestaltungswillens liegen mehr als 30 000 Jahre zurück. Dennoch ist die Ähnlichkeit zwischen den Höhlenmalereien aus dem Jungpaläolithikum und den farbigen Tierdarstellungen eines Franz Marc augenfällig. Ohne die vorangegangene Bewußtseinsentwicklung, die sinnigerweise mit den Handnegativen, mit dem "Begreifen", ins Bild gebracht wurde, sind diese aber nicht denkbar. Diese Gesamtschau der Kunst- und Bewußtseinsentwicklung zeigt ein faszinierendes Panorama, das einen ersten Überblick gewährt. Dabei wird die fundamentale Bedeutung der Kunst für die Menschheitsentwicklung deutlich. Nicht der profane bildliche Ausdruck steht demnach im Zentrum, sondern das evolutive Ziel des Menschen, sich selbst und seine Umwelt bewußtseinsmäßig zu erkennen. Die Nebenrolle, die heute die Kunst zu spielen hat, wird vor diesem Hintergrund fragwürdig, denn ohne Kunst, wie sie der Autor begreift, sind die heute deutlich sichtbaren Degenerationserscheinungen unvermeidlich.