Wenn Siegfried Lenz über Schriftsteller und ihre Werke schreibt, steht hinter seinen Urteilen eine persönliche Beziehung. In seinen Stellungnahmen steckt ein Teil seiner eigenen schöpferischen Existenz. Er versucht nie, den Leser zu überreden oder ihm eine vorgefasste Meinung aufzudrängen. Persönliche Ansichten werden aus persönlicher Perspektive vorgetragen. So zeichnet Lenz mit wenigen Strichen Hemingway und Faulkner als seine Vorbilder, er bezieht Stellung zu Hamsun, überprüft Ernst Jünger, er versammelt Bölls Romangestalten in einem eigens für diese Begegnung erfundenen Dorf, er…mehr
Wenn Siegfried Lenz über Schriftsteller und ihre Werke schreibt, steht hinter seinen Urteilen eine persönliche Beziehung. In seinen Stellungnahmen steckt ein Teil seiner eigenen schöpferischen Existenz. Er versucht nie, den Leser zu überreden oder ihm eine vorgefasste Meinung aufzudrängen. Persönliche Ansichten werden aus persönlicher Perspektive vorgetragen. So zeichnet Lenz mit wenigen Strichen Hemingway und Faulkner als seine Vorbilder, er bezieht Stellung zu Hamsun, überprüft Ernst Jünger, er versammelt Bölls Romangestalten in einem eigens für diese Begegnung erfundenen Dorf, er interpretiert Asturias, setzt sich mit Tolstoj und mit dem Turnvater Jahn auseinander, mit Nabokov, Andre Malraux, Carson McCullers, mit Autoren, deren Werk ihm etwas sagt, ihn angeht, ihn herausfordert. Den Ansichten über die zeitgenössische Literatur sind Bekenntnisse zur eigenen Person, zur Herkunft, zu Landschaften und zur eigenen Arbeit vorangestellt.
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Autorenporträt
Siegfried Lenz, geboren 1926 in Lyck (Ostpreußen), begann nach dem Krieg in Hamburg das Studium der Literaturgeschichte, Anglistik und Philosophie. Danach wurde er Redakteur. Er zählt er zu den profiliertesten deutschen Autoren. Seit 1951 lebte Siegfried Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg. 1988 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2004 wurde ihm der Hannelore-Greve-Preis der Hamburger Autorenvereinigung verliehen, 2009 erhielt er den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte und 2010 wurde Siegfried Lenz mit dem Nonino International Prize ausgezeichnet. 2011 schließlich verlieh man ihm die Ehrenbürgerwürde seiner polnischen Geburtsstadt. Siegried Lenz verstarb 2014.