Geheimnisvolles Königreich zwischen Gestern und Morgen
Das Buch des ehemaligen Diplomaten und Autors ist ein ganz großes – nicht nur wegen seiner Ausmaße als Panorama-Bildband. Sich an den „Tashi Tagye“ – den so genannten acht Glückszeichen des Buddhismus – orientierenden Kapiteln lässt er in
großformatigen An- und auch Einsichten eine Reise durch dieses nach wie vor so verborgene, etwa Schweiz…mehrGeheimnisvolles Königreich zwischen Gestern und Morgen
Das Buch des ehemaligen Diplomaten und Autors ist ein ganz großes – nicht nur wegen seiner Ausmaße als Panorama-Bildband. Sich an den „Tashi Tagye“ – den so genannten acht Glückszeichen des Buddhismus – orientierenden Kapiteln lässt er in großformatigen An- und auch Einsichten eine Reise durch dieses nach wie vor so verborgene, etwa Schweiz große - wie diese stets neutral und nie irgendjemandes Kolonie - „Land des Donnerdrachens“ am Rande des Himalaya nacherleben.
Die Glückszeichen stehen für die buddhistische Lehre, für Verschmelzung von Weisheit und Mitleid, die innere und äußere Reinigung, den Sieg über das Böse, die Befreiung vom Leid, für langes Leben, Glück und Wohlstand, Schutz vor Krankheit und die Wirkung der Lehre.
Sprechen die phantastischen Bilder ohnehin schon für sich, so unterstreichen die kurzen, aber für ein erstes Entdecken der traditionsreichen und tief im Bewusstsein und der Seele der Menschen des Landes verankerten Lebensweise und –sicht ausreichend erläuternden Texte das Glück, sich diesem Land annähern und es entdecken zu können. Die unfassbare Reinheit einer weitgehend und wenn dann sehr behutsam angetasteten Natur, die faszinierende Lebensart der so Himmelverbunden lebenden und glaubenden Menschen und die erforderliche Perspektive des auch in die Zukunft blickenden Landes vermittelt der profunde Kenner und Freund des Landes eindrucksvoll genau richtigen Maß.
Sehnsüchtig, aber auch stets ein wenig abenteuerlustig blättert man bedächtig die samtig glänzenden Panoramaseiten um, erfasst jede Seite erstaunt, wissbegierig oder begeistert mit einem tiefen Atemzug innerer Ergriffenheit. Die so mittelalterlich anmutenden Häuser, die oftmals Schnee bedeckten das Land umschließenden Bergzüge und Hügellandschaften, die so grünen, von bunt flatternden Fahnen und graubraunen Behausungen durchzogenen Flächen und die bei aller offensichtlichen Mühsal fröhlich wirkenden Hirten und Bauern zeugen von dem offensichtlich wirksamen Unterfangen Bhutans, das „Brutto-Sozialglück“ als Staatsziel zu verfolgen.
Nicht zuletzt lassen die zahlreichen buddhistischen Bauten, Symbole, Objekte und Denkstätten erkennen, dass es ein tief religiöses Land ist, in welchem die Suche nach individuellem aber auch gemeinschaftlichem Wohlergehen den Alltag bestimmt und Teil des erkennbar beschwerlichen, seelisch jedoch unbeschwerten Lebens ist. Eindrucksvoll zeigen das auch die Aufnahmen bunt und festlich gekleideter Gläubiger bei Buddhistischen Feiern, mönchischer Lernkultur oder von Festen mit spirituellen Tänzen in ungewöhnlicher Maskierung.
Bhutan ist ein ganz besonderes Land am Rande des „Dachs der Welt“. Das vermittelt dieses Buch und weckt zugleich die Sehnsucht, es vielleicht einmal selbst entdecken oder zumindest noch mehr darüber erfahren zu können.
© 8/2011, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.