Es handelt sich hierbei um die Biblia Hebraica Stuttgartensia, nur dass der übliche textkritische Apparat durch Übersetzungsfußnoten ersetzt ist. In diesen werden für alle Wörter, die seltener als 70 Mal in der Bibel auftauchen, englische Entsprechungen angegeben. Diese sind meines Erachtens weniger
als eine Art kleines Wörterbuch und mehr als Lesehilfe zu verstehen. Viel mehr können die sehr…mehrEs handelt sich hierbei um die Biblia Hebraica Stuttgartensia, nur dass der übliche textkritische Apparat durch Übersetzungsfußnoten ersetzt ist. In diesen werden für alle Wörter, die seltener als 70 Mal in der Bibel auftauchen, englische Entsprechungen angegeben. Diese sind meines Erachtens weniger als eine Art kleines Wörterbuch und mehr als Lesehilfe zu verstehen. Viel mehr können die sehr kurzen Anmerkungen nämlich kaum leisten, naturgemäß fallen sie auch häufig interpretativ aus - so wird zum Beispiel die Bedeutung von "הגה" auf derselben Seite einmal in Psalm 1:2 mit "study; mutter while meditating", in 2:1 hingegen schlicht mit "plot" angegeben. Solch eine Diskrepanz ergibt sich offensichtlich aus dem jeweiligen Kontext, zeigt aber auch die Schwäche der Minimalinformationen auf. Obwohl die ziemlich knapp gehaltenen Definitionen also sicher nicht mit einem technischen Wörterbuch mithalten können und auch nicht immer ganz zielführend bzw. korrekt sind, tun sie doch meistens das, was sie sollen: Nämlich ein flüssiges Durchlesen der hebräischen Bibel zu erleichtern (daher ja auch "Reader's Edition"). Das heißt, durch die Fußnoten lässt sich der den Lesefluss störende Griff zum Wörterbuch deutlich reduzieren. Bei ausreichenden Hebräisch- und Englischkenntnissen stellt diese Ausgabe also ein sehr nützliches Hilfsmittel dar. Wobei die Worterklärungen eher schon zu viele als zu wenige sind, da bei einer wirklich regelmäßigen Lektüre die wiederholt auftauchenden Begriffe bald im Gedächtnis bleiben sollten. (Der parallele Gebrauch einer textkritischen Ausgabe lohnt sich übrigens nicht nur für textgeschichtlich Interessierte, da der Masoretische Text nicht nur an vielen Stellen wahrscheinlich verderbt, sondern in einigen wenigen Fällen auch kaum verständlich ist.)
Zum Buch selbst:
Das Papier ist stabil, die Schrift groß und sehr angenehm zu lesen. Der Zeilenabstand und der Rand erlauben kleine Notizen.
Sehr viel weniger überzeugend ist leider der Einband: Ich habe das Buch neu gekauft (Gebundene Ausgabe, also mit Pappdeckeln) und bereits nach dem ersten Durchlesen hat sich der Rücken komplett abgelöst - und das bei völlig normalem Gebrauch. Bei einer "Leseausgabe" (!) der hebräischen Bibel sollte doch eigentlich davon ausgegangen werden, dass sie potenziell jahrzehntelang intensiv benutzt wird und nicht nur zum Verstauben im Regal gekauft wird. Es ist inakzeptabel, dass ein solches Buch nach einer Lesung auseinanderfällt! Ein schriftlicher Hinweis an die Deutsche Bibelgesellschaft blieb unbeantwortet...