Seit dern Eingreifen A. A. Zdanovs am 24 Juni 1947 hat die sowje tische Philosophie einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Nach einer mit Recht als "still" bezeichneten Periode, die mit der Ver urteilung A. M. Deborins am 31 Januar 1931 begann und erst durch den genannten Eingriff ein Ende fand, kam es zu einem gleichzeitig quantitativen und qualitativen Wachstum: einmal erscheinen seit dieser Zeit viel mehr philosophische Schriften, und zweitens ist die sowjetische Philosophie von Neuem zum Kampfplatz verschiedener Tendenzen geworden, wobei die bisherige massive Zitatologie immer mehr durch echt philosophische Untersuchungen abgelost wird. Ei nige dieser Arbeiten sind auch fUr Philosophen der freien Welt nicht ohne Interesse - besonders fUr diejenigen unter ihnen, die, wie der Herausgeber dieser Reihe, mit den sowjetischen Philosophen den . Objektivismus, den erkenntnistheoretischen Realismus, die An erkannung der Ontologie und der formalen Logik sowie schliesslich einen ganzheitlichen Begriff vom Menschen teilen. Aber auch an dersdenkende Philosophen werden an der sowjetischen Philosophie mit ihrer fortschreitenden Entwicklung ein wachsendes Interesse haben kennen. Es scheint unter diesen Umstanden geboten, die zeitgenessische Philosophie der Sowjet-Union besser kennen zu lernen. Es bieten sich hier zweierlei Aufgaben: einmal mUssen spezialisierte Stu diengruppen eingehende und differenzierte Untersuchungen Uber ein zelne Denkrichtungen, vielleicht sogar Uber einzelne Denker, in Angriff nehmen; zweitens scheint es wUnschenswert, auch denjeni gen Philosophen, die des Russischen nicht machtig sind, zumindest einen Zugang zu den sowjetischen Quellen zu eroffnen.